No Prob(Lama)
Mit dem Lama an der Hand durchs Hainfeld wandern
HAINFELD. Nach zweimaligem vorbei-fahren und so manch frustriertem Seufzer hat man sie endlich gefunden: Die Lama- und Alpakafarm von Dorothea Ivanka in Hainfeld, kurz vor Ramsau. "Mithilfe meiner Tiere möchte ich den Menschen einen guten Umgang miteinander und Wertschätzung lehren", erzählt die Erlebnispädagogin. "Die Wanderungen die ich anbiete, dienen eher zur Entspannung und dem Spaß."
Tierische Wanderungen
"Unser Lama Iago steht die meiste Zeit vor dem Zaun und schaut, ob wer kommt und mit ihm wandern geht. Wenn es dann soweit ist, kann er locker vier Stunden am Stück gehen und steht, sobald er wieder zuhause ist wieder vor dem Zaun und wartet auf die nächste Runde – einfach unermüdlich."
Einer der schönen Wanderwege führt zum Beispiel rauf zur Hainfelder Hütte.
"Wenn alles gut läuft, möchten mein Mann und ich ab nächstem Jahr auch abenteuerlichere Familienwanderungen machen. Dabei wird es auch peruanische Pikniks und passende Musik geben."
Das erzeugt sowohl bei den menschlichen Besitzern als auch bei den Tieren ein Heimatsgefühl. Denn: "Südamerika ist die Heimat der Lamas und Alpakas. Und wir kommen aus Peru." (Kurze Geografiestunde: Peru ist eines der größten Länder in Südamerika.)
Spuckende Tiere unter sich
Wer selber einmal die Zügel in die Hand nehmen möchte, sei beruhigt: Man braucht keine Angst zu haben, mit nassem Gesicht zurückzukommen.
"Gesunde Tiere spucken nicht auf Menschen. Nur kranke, die uns nicht von ihresgleichen unterscheiden können. Spucken, tun sie aber alle – Sowohl Lamas als auch Alpakas. Das ist für sie wie eine Art Machtkampf. Genauso wie bei uns Menschen das ,Wett-Starren‘. Sie spucken sich gegenseitig ins Gesicht und der, der sich zuerst wegdreht und sich dadurch weiter anspucken lässt, gilt als Rang-Niedriger."
Zu uns, sind sie im Großen und Ganzen sehr lieb. Nur sehr distanziert. "Sie brauchen Streicheleinheiten nicht wirklich und sind Fremden gegenüber eher schüchtern. Was mir an ihnen aber so gut gefällt: Sie sind ehrliche Tiere." Das zeigt sich vor allem dann, wenn eine Wanderung geplant ist, sie aber ganz ehrlich keine Lust haben, sich zu bewegen. "Gerade, wenn es regnet oder es sehr heiß ist, kann es sein, dass sie sich hinlegen und einfach nicht mehr weitergehen.
Sie tun nicht nur das was der Mensch will, sondern haben ihren eigenen Willen", schwärmt Ivanka.
Übrigens: Sie und ihre tierischen Weggefährten sind an drei Standorten unterwegs. Das nächste mal in Lilienfeld ist sie vermutlich Mitte bis Ende August und im Oktober. Eine Winterpause machen die Tiere nicht. Mehr Infos auf weggefaehrten-alpacamino.at.
Aufs Lama gekommen
"Vor zehn Jahren habe ich den Traum entwickelt mit Tieren zu arbeiten. Meine Mama brachte mich schließlich auf Lamas und Alpakas. Vorher wusste ich nur, dass es Bauernhof-Tiere sein sollen und keine einfachen Haustiere. Der Esel zum Beispiel ist mir lange nicht aus dem Kopf gegangen."
Ziege und Schafe wären zwar auch eine Option gewesen, allerdings wären sie früher oder später dem Schlacht-Messer ihres Vaters zum Opfer gefallen. "Das wollte ich nicht." Gekauft hat sich Ivanka ihre Lamas dann vor rund zwei Jahren. "Die beiden Alpakas sind ein Jahr später und letzten Dezember dazu gekommen."
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