Landwirtschaft, Bezirk Lilienfeld
Schwierige Zeit für unsere Bauern
Der Krieg in der Ukraine wirkt sich auf unsere Landwirtschaft aus
BEZIRK. Die BezirksBlätter haben bei Rudolf Buchner, Kammerobmann Lilienfeld (Bezirksbauernkammer), nachgefragt, wie die Situation in der Region aussieht.
Keine leichte Zeit
"Bereits vor dieser Krise hatte die Landwirtschaft in unserer Region, durch unsere Strukturen bedingt (Bergregion), enorme Produktions- und Wettbewerbsnachteile im Vergleich zu anderen Ländern in der EU. Durch den Ausbruch des Krieges hat sich diese Situation nochmals zugespitzt.",
informiert Buchner.
"Düngemittelpreise haben sich verdreifacht, hohe Dieselpreise machen uns zu schaffen und bei den Futtermittelpreisen haben wir ebenso eine Verdoppelung bis zu einer Verdreifachung erlebt. Geschuldet ist diese Situation dem Gaspreis, der für die Produktion von Düngemittel ausschlaggebend ist, und der Tatsache, dass viel Getreide aus der Ukraine auf den Europäischen Markt gelangt ist und diese Mengen jetzt fehlen, was sich auf den Marktpreis natürlich auswirkt."
Bauer – Letzter in der Kette
"Unsere Bauern haben keine Mehrerlöse in diesem Umfang durch den Verkauf ihrer Produkte und Waren durch den Handel erlebt. Der Handel hat die Mehrerlöse zum Teil nicht weitergegeben und die Lebensmittel verarbeitenden Betriebe haben ebenso mit gewaltigen Mehrkosten in der Produktion zu kämpfen. Der Letzte in der Kette ist leider der Bauer, der auf den Kosten sitzen bleibt und die Mehrkosten nicht einfach weitergeben kann.",
so Buchner. Diese Situation sei auf Dauer für den Bauernstand nicht machbar.
"Daher braucht es rasch massive Entlastungen. Hier geht es in erster Linie um einen Agrardiesel, den es in vielen anderen Europäischen Ländern bereits gibt, denn für die Bewirtschaftung unserer Flächen brauchen wir nach wie vor Traktoren mit Dieselantrieb, da es hier noch nicht wirklich brauchbare Alternativen gibt."
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