"Fahren schneller als zuvor!"
Verärgerte Anrainer: Hainfelds 30-Zone komplett missachtet
Seit eingerichteter 30er-Zone in Hainfelds Feldgasse: "Autos fahren schneller als zuvor!"
HAINFELD. "Zu Spitzenzeiten sind hier 800 bis 900 Autos durchgefahren – Ich habe mitgezählt. Viele davon sind statt den erlaubten 30 km/h gut 50, 70 km/h gefahren. Eine Frechheit!", sagt ein verärgerter Anrainer der Feldgasse in Hainfeld. Früher war diese Straße eine 50er Zone. Vor drei Jahren wurde sie zu einer 30er-Zone erklärt. Die Folge:
"Die Autofahrer fahren hier nun schneller durch als vorher! Die wenigsten halten sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung, was die Lebensqualität enorm vermindert."
Eine weitere Anrainerin fügt hinzu:
"Es laufen hier viele Schulkinder herum. Aber über die Straße gehen, lässt sie niemand. Als ich damit zur Polizei gegangen bin, meinte diese nur "Da kann man nichts machen." Eine ähnliche Reaktion gab's beim Thema Geschwindigkeit."
Ruf auf taube Ohren
"Wir wollten endlich wieder Ruhe haben, also haben wir die Polizei verständigt", erzählt der Feldgassen-Bewohner. "Diese meinte, wir sollen bei der Gemeinde anrufen und um ein Radargerät bitten." Gesagt, getan: Die Anrainer baten um entweder einen Radar oder um ein paar Bremsschwellen. Die Antwort: "Kommt überhaupt nicht in Frage."
Einen letzten Eigenversuch startend haben sie einen Traktor so plaziert, dass er einen Teil der Fahrbahn blockiert. "Das hat wunderbar funktioniert, die Autos wurden langsamer", so der Hainfelder. "Allerdings stand nach zwei Tagen die Polizei vor der Tür, mit der Forderung, dass wir den Traktor entfernen, da es eine Verkehrsbehinderung darstellt." Übrigens: Auch eine Tafel, die eine 30er-Zone ankündigt fehlt in der Feldgasse. "Es gibt nur Bodenmarkierungen. Und die werden leicht übersehen!"
Lösung: Haifischzähne
Radarboxen, Bodenschwellen und Traktoren auf der Fahrbahn werden zwar nicht bewilligt, dafür hat die Gemeinde eine andere Lösung parat: eine Straßenbemahlung. "Wir haben vor den Kreuzungen in der Straße sogenannte Haifischzähne aufgemalt. Dass soll die Autofahrer auf den geltenden Rechtsvorrang aufmerksam machen", sagt Albert Pitterle, Bürgermeister von Hainfeld. "Darum gibt es ja die Rechtsregel in der 30er-Zone: Damit man vorsichtig und nicht zu schnell fährt. Sollte es dann doch zu Rasern kommen, haben wir die Anrainer gebeten die Nummernschilder zu notieren und in der Gemeinde /bei der Polizei zur Anzeige zu bringen." Andere Lösungen sind nicht in Planung. Meinung der Bewohner dazu: "Die Nummer aufschreiben geht gar nicht. Dafür sind die Autos viel zu schnell!"
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