"Wir müssen uns anpassen"

- <f>Im Lamperlstall:</f> Bezirksbäuerin Veronika Heinz, Bauernbundbezirksobmann Reinhold Mader, Sabine und Gottfried Kahrer.
- hochgeladen von Markus Gretzl
BEZIRK LILIENFELD. 2018 war kein gutes Jahr für die niederösterreichischen Bauern. Der Borkenkäfer und die Trockenheit ließen die Einkünfte sinken. Laut Bauernbund sind viele Betriebe in ihrer Existenz gefährdet. Doch Betriebe wie Familie Kahrer in St. Veit denken nicht an´s Aufgeben, sondern passen sich den Veränderungen des Marktes an und entwickeln neue Ideen.
Auf Qualität setzen
Mit Lilienfelds Bezirksbauernbundobmann Reinhold Mader besuchten die Bezirksblätter den Hof im St. Veiter Wobachtal. Sabine und Gottfried Kahrer übernahmen den seit 1862 in Familienbesitz befindlichen Betrieb kürzlich.
Richtig scha(r)f
Auf den ersten Blick wird klar, auf welche Tierart das Paar setzt. 40 Schafe blöken fröhlich im Stall, unzählige Lämmer springen und bocken im Stroh. Seit 1982 wird hier hochwertiger Schafkäse hergestellt und direkt vermarktet.
Eigenkreationen
"Unsere schnittfesten Käsesorten 'Chilli', 'natur', 'geräuchert' und 'Kräuter' kommen bei den Kunden sehr gut an", freut sich Sabine Kahrer. Die Kundennachfrage bei den Verkaufspartnern, etwa Feinkost Reithofer in Hainfeld oder Nah & Frisch in Rohrbach, steigt stetig. Als gesunden Durstlöscher erfand das Paar den "Leli-Drink", ein Fruchtmolkegetränk, welches besonders reich an Eiweiß ist. Neben frischem Lammfleisch (auch für den Griller) bietet Familie Kahrer drei Schafwurstsorten für Feinschmecker an: Lampanossi, Lamperlwurst und Kasalamperl. Schafwolle wird roh als Dünger, aber auch als Dämmmaterial verkauft, das Lammfell wird in einer niederösterreichischen Gerberei verarbeitet. "Wir nutzen also alles bestmöglich", erklärt das Paar.
Gerüstet in die Zukunft
Von Lilienfelds Bauernbundobmann Reinhold Mader und Bezirksbäuerin Veronika Heinz gibt es für das junge Paar großes Lob: "Dieser Betrieb ist flächenmäßig nicht besonders groß, doch mit den inovativen Ideen von Sabine und Gottfried ist der Hof für die Zukunft bestens gerüstet".
Besonders bemerkenswert ist auch, dass die jungen Landwirte den Betrieb nebenberuflich bewirtschaften. "Das ist alles andere als einfach", weiß Bezirksbäuerin Veronika Heinz. "Nach acht Stunden im Hauptberuf auch noch die Landwirtschaft am Laufen zu halten, ist eine herausragende Leistung".
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