Bezirk Lilienfeld: Höchste Arbeitslosigkeit seit Kriegsende 1945
BEZIRK LILIENFELD. Die von der Corona Virus-Pandemie ausgelöste Entwicklung hat massive Auswirkungen auf den Lilienfelder Arbeitsmarkt. „In den ersten beiden Märzwochen ist die Arbeitslosigkeit gegenüber Februar dieses Jahres saisonbedingt noch um 69 Personen zurückgegangen. Mitte März kam die Trendwende. Innerhalb von nur 16 Tagen stieg die Arbeitslosigkeit in Lilienfeld um beinahe 400 Personen (46,7 Prozent). Das ist die höchste Zahl an Arbeitslosen seit 1945“ analysiert AMS Lilienfeld Geschäftsstellenleiterin Margareta Selch.
Enorme Herausforderung
„Das ist auch der stärkste Zuwachs seit dem 2. Weltkrieg in einer so kurzen Zeit. Das ist eine enorme Herausforderung für mich und mein Team. Wir setzen alles daran, dass die betroffenen arbeitslosen Personen in dieser schweren Zeit trotz Rekordarbeitslosigkeit pünktlich und so rasch wie möglich zu ihrem Geld kommen", so Selch.
Eine nicht minder große Herausforderung sind die Anträge auf die Kurzarbeitsbeihilfe. Für alle Betriebe ist das Neuland. Damit verbunden sind viele Unklarheiten und Detailfragen. "Erste Hilfestellungen zu vielen Themen rund um die Kurzarbeit gibt die Website des AMS unter www. ams.at/kurzarbeit. Auch ein Antragsformular und Ausfüllvideo stehen zum Download bereit. Gerne geben die Mitarbeiter des Service für Unternehmen Auskünfte", erklärt die AMS-Bezirksstellenleiterin.
Anstieg trifft alle
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit betrifft Frauen und Männer in etwa gleichem Ausmaß und alle Altersgruppen. Allerdings ist er bei den Jugendlichen mit +121,9 Prozent deutlich stärker als bei den Älteren über 50 (+30,6 Prozent). Bei Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft (+48,4 Prozent) stieg die Arbeitslosigkeit stärker als an als bei Inländern. Nach Branchen zeigten sich Ende März die größten Anstiege an vorgemerkten Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahr in der Beherbergung und Gastronomie sowie in der Baubranche.
Starker Einbruch am Stellenmarkt
Die Arbeitsaufnahmen sind im März im Vorjahresvergleich um 32,3 Prozent gesunken; ebenso sind der Stellenzugang und die Stellenbesetzungen drastisch zurückgegangen. Fast ein Drittel der zuletzt gemeldeten freien Stellen sind weg.
Zahlen im Detail
Arbeitslose Frauen 505 + 172 + 51,7%
Arbeitslose Männer 723 + 265 + 57,9%
Arbeitslose Gesamt 1228 + 437 + 55,2%
Jugendliche Frauen 62 + 32 + 106,7%
Jugendliche Männer 80 + 46 + 135,3%
Jugendliche Gesamt 142 + 78 + 121,9%
Ältere Frauen 166 + 45 + 37,2%
Ältere Männer 269 + 57 + 26,9%
Ältere Gesamt 435 +102 +30,6%
Ausländer-Frauen 117 + 33 + 39,3%
Ausländer Männer 159 + 57 + 55,9%
Ausländer Gesamt 276 + 90 + 48,4%
Offene Stellen 188 - 90 - 32,4%
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.