Wolf streift durch den Bezirk
Sichtungen bereits in Melk. Im südlichen Teil des Bezirks Lilienfeld könnten sich Wölfe auch wohlfühlen.
BEZIRK LILIENFELD. Der Wolf ist zurück und breitet sich derzeit im nördlichen Niederösterreich wieder aus. Mittlerweile gibt es Sichtungen in Melk und Risse in Weyer und Konradsheim (Waidhofen/Ybbs).
Wölfe vermehren sich
Aktuell wurden rund 20 Wölfe mittels DNA-Analyse in Österreich festgestellt. Die Zahl an Tieren könnte allerdings deutlich höher sein, so Wolfsbeauftragter Georg Rauer bei einer Veranstaltung mit Niederösterreichs Wolfsexperten im von der Ausbreitung stark betroffenen Waldviertel.
So gab es am Truppenübungsplatz Allentsteig bislang zwei Würfe. 2017 waren dies sechs Welpen, die sich noch vor Ort befinden. Fünf Welpen des Wurfes von 2016 seien abgewandert. Wohin, wisse man nicht.
Isegrim in Lilienfeld
"Auch wenn keine Routen erkennbar sind: Es ist davon auszugehen, dass Wölfe durch den Bezirk durchziehen, ohne von uns wahrgenommen zu werden", so Daniel Heindl aus Lilienfeld, Wolfbeauftragter der Landwirtschaftskammer NÖ. Bestätigte Sichtungen gab es im Bezirk aber noch keine. Es müssen auch nicht unbedingt Allensteiger Wölfe sein, die durchziehen. "Der Wolf, der in Weyer gerissen hat, stammt aus Italien, die Allensteiger Wölfe kommen aus Deutschland. Auch im Bezirk Waidhofen/(Ybbs ist von einem Wolfriss auszugehen, auch wenn die offizielle Bestätigung noch fehlt", so Heindl. Vorbeischauen könnten diese aber auch in Lilienfeld: "Die Donau ist keine Barriere, Wölfe können schwimmen oder nachts die Brücken überqueren", erklärt der Wolfbeauftragte. Wohl fühlen können sich die Tiere im Bezirk aber sicher.
Wo sich Wölfe wohlfühlen
Falls er sich allerdings hier tatsächlich auch ansiedeln sollte, wäre vor allem die Regionen, die nicht so dicht besiedelt sind, eine gute Rückzugsmöglichkeit: "Im Rudel und bei der Paarbildung und Reproduktion brauchen Wölfe Ruhe und Nahrung. Es sind eher die einzelnen Wölfe, die herum wandern und eventuell auch in Siedlungen gehen. Ob der Wolf in Mitterbach auftaucht oder es zur Rudelbildung in den Ötschergräben kommt, ist nicht vorherzusagen", erklärt Heindl. Natürlich kann der Wolf zu einem Problem im Hinblick auf Mensch und den dortigen Tierbestand werden. "Der Wolf beeinflusst sein Umfeld. Er ist ein verändernder Faktor für unsere Kulturlandschaft. Natürlich verändert er auch unsere Landnutzung und hat Einfluss auf unsere Wirtschaftsweise", erläutert Heindl. Den Berechnungen zufolge bräuchte das Allentsteig-Rudel im Jahr 20 Brutto-Tonnen Wildfleisch, dem Steuerzahler entsteht als Grundbesitzer dadurch eine jagdliche Wertminderung von etwa 150.000 Euro, heißt es aus dem Waldviertel.
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