Ansfelden reicht es!
„B139 Neu samt Autobahnknoten muss endlich gebaut werden“
Für Ansfeldens Stadtchef Christian Partoll ist es beim Bau der B139 Neu – samt Autobahnknoten – bereits „5 nach 12“. Der Kommunalpolitiker fordert, „dass man ins Tun kommt. Verhinderunsgstaktiken sollten im Jahr 2024 nichts mehr verloren haben.“
ANSFELDEN. Nicht mehr tragbar ist für den Bürgermeister die Verkehrssituation in seiner Stadt: „Seit 70 Jahren stauen sich über 100.000 Fahrzeuge täglich über die Umfahrung und die Autobahnabfahrt, die noch immer und seit über 60 Jahren ein Provisorium darstellt. Eine Autobahnabfahrt mit Verkehrszahlen in dieser Dimension mitten durch das Stadtgebiet ist in Österreich wirklich einzigartig und für die sechstgrößte Stadt Oberösterreichs nicht noch länger akzeptabel.“
„Organisation ,Grüngürtel statt Westspange‘
hat nicht mit Ansfelden zu tun“
Der Umweltverträglichkeitsbescheid (UVP) für den Bau der B139 NEU samt neuer Anschlussstelle ist bereits positiv , aber der Baubeginn hängt vom Umgang mit den Einsprüchen des Umweltanwaltes und der Organisation „Grüngürtel statt Westspange“ ab. Partoll ärgert es, „dass die in Steyr ansässige Organisation wahrlich nichts mit Ansfelden zu tun hat.“
„So nah standen wir noch
nicht vor einer Realisierung“
Die Verantwortlichen der Stadt Ansfelden fordern daher endlich eine Entlastung für eine ganze Region. Partoll: „Es ist ein Jahrhunderprojekt. Jetzt, wo die neue Umfahrung Haid auf der Zielgeraden ist, müssen wir endlich ins Tun kommen. So nah wie jetzt standen wir noch nie vor einer Realisierung. Das ist uns vor allem, durch die gute Kooperation mit dem Land Oberösterreich und vor allem Landesrat Günther Steinkellner und der ASFiNAG gelungen.“
„Bevölkerung endlich entlasten“
Den beiden Kritikern des Projekts möchte der Stadtchef etwas ins Stammbuch schreiben: „Die Realisierung der B139 NEU ist alternativlos und wird tausende staugeplagte Autofahrer und die Ansfeldner Bevölkerung nachhaltig entlasten und zudem Arbeitsplätze in der Region sichern. Außerdem wurde das Naturgebiet ,Wasserwald‘ nachhaltig erhalten und auch ein Photovoltaikprojekt sollte neben der Straße realisiert werden. Vom verstärkten Lärmschutz ganz abgesehen.“
„Möchte ins Gespräch kommen“
Nun streckt der FP-Kommunalpolitiker die Hand aus: „Wer mich kennt weiß, dass ich immer das Gespräch suche. In den nächsten Wochen möchte ich mit den beiden Organisationen ins Gespräch kommen.Ich werde mich dafür mit voller Kraft einsetzen, auch die letzten Kritiker von diesem tollen Projekt zu überzeugen. Kommen wir jetzt gemeinsam ins Handeln: Diskutiert wurde jetzt lange genug!“
„Es ist alles machbar!“
Die Kritik kann der oberösterreichische Umweltanwalt Martin Donat – im Gespräch mit der BezirksRundSchau Linz-Land – so nicht stehen lassen: „Es ist alles machbar. Ich stimme mit dem Ansfeldner Bürgermeister überein, dass wir einen Anschluss der seit den 50er-Jahren kommen soll, machen sollen. Dennoch. Die Konsenswerber sollen das machen, was von Anfang an versprochen wurde.“
Forderungen des Umweltanwalts
Für Donat zählt dazu, „dass auf der westlichen Seite Richtung Pucking ein Grünbereich für die Landwirtschaft bleiben soll. Weiters sollen entlang der Trassen ein Gehölzzug entstehen. Das kann man mit einem Lärmschutzwall kombinieren. Darüber hinaus wollen wir, dass das Naherholungsgebiet in den Traunauen vor dem Lärm geschützt wird. Darüber hinaus fordern wir eine Kompensation der Versiegelung. Das soll wenigstens in Form von Gründächern auf Bundes- und Landesschulen geschehen!“
„Wollen reden und keine
heiße Luft produzieren“
In Richtung der Ansfeldner Stadtpolitik betont Donat: „Ich bin gerne gesprächsbereit, aber die Forderungen – sind schon lange bekannt – sollen nicht einfach im Raum stehen gelassen werden! Wir wollen reden, dass wir ein Ergebnis erzielen, und nicht nur, dass wir gesprochen haben.“
„Haben auch Mitstreiter in Ansfelden“
„Wir sind eine eingetragene NGO, ein Verbund aus Organisationen und haben auch Mitstreiter in Ansfelden“, reagiert Paul Enzendorfer vom Verein „Grüngürtel statt Westspange“ auf die Kritik des Ansfeldner Bürgermeisters.
„Chance die Energiewende zu schaffen“
Für Enzendorfer und seine Mitstreiter ist jedes Straßenprojekt ein Irrsinn: „Wir verstehen die staugeplagte Bevölkerung aber durch einen Straßenbau wird nur noch mehr Verkehr angezogen. Jeder Quadratmeter Straße ist ein Quadratmeter zu viel. Dieses Geld sollten wir in den Ausbau der intelligenten Infrastruktur setzen damit wir die Chance haben die Energiewende zu schaffen.“
„Rechtsstaat untergraben“
Für Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner ist absurd, „dass eine NGO aus Steyr – Grüngürtel statt Westspange – bei einem Infrastrukturprojekt in Ansfelden Einspruch erhebt.“
Steinkellner: „Der Missbrauch von UVP-Verfahren als ideologische Plattform für NGOs untergräbt die Rechtsstaatlichkeit und die demokratischen Prozesse, indem sie die Durchführung von Projekten blockiert, die genehmigt wurden. Minderheiten stellen sich hier gegen Projekte, welche eine Mehrheit in der Bevölkerung notwendig benötigt.“
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, schlägt der Landespolitiker vor, missbräuchliche Klagen und Einsprüche zu identifizieren und zu sanktionieren, um sicherzustellen, dass das UVP-Verfahren seinen eigentlichen Zweck verfolgt.“
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