Ehrenbürger in Linz-Land

Dankbarkeit wird gezeigt

Von einem der bedeutendsten Komponisten Österreichs bis zum Landesvater: Linz-Land hat viele Geehrte.

BEZIRK (nikl). 22. November 1870: Damals wie heute ist Anton Bruckner, der erste Ehrenbürger Ansfeldens, ein wichtiger Bestandteil in seinem Geburtsort. Von seinem Geburtshaus, das zu einem Museum umfunktioniert wurde, bis hin zur über die Landesgrenzen bekannte Privatuniversität für Musik, Schauspiel und Tanz, die seinen Namen trägt. Einer der großen Einzelgänger der Musikgeschichte, wie er beschrieben wird, hat von seiner Bedeutung nichts eingebüßt – im Gegenteil: 2024 wird der 200. Geburtstag des großen Sohnes gefeiert.

Anton Bruckner soll angreifbarer werden

Aus diesem Grund haben das Land Oberösterreich und die Stadt Linz einen Prozess gestartet, mit dem Ziel, Persönlichkeit und Werk Bruckners für das 21. Jahrhundert greifbarer zu machen. Hier wird sein Geburtsort Ansfelden natürlich anknüpfen und das Erbe wie bisher touristisch nutzen. „Dankbarkeit ist das Gedächtnis des Herzens.

Der Prophet im eigenen Land

Ich finde diesen Satz sehr schön, weil er zum Ausdruck bringt, dass Dankbarkeit auch etwas mit ,Kultur’ zu tun hat. Man anerkennt, dass sich jemand in der Gemeinde besonders verdient gemacht hat.“ So fasst ein Ehrenbürger Trauns den Begriff „Ehrenbürgerschaft“ für sich zusammen. Ihm, Josef Pühringer, Oberösterreichs Altlandeshauptmann, wurde an seinem 50. Geburtstag für „sein Wirken für die Stadt Traun“ die Ehrenbürgerschaft verliehen: „Eigentlich heißt es ja im Volksmund, dass der Prophet im eigenen Land nicht gilt. Für mich ist daher die Ehrenbürgerschaft der Stadt Traun schon eine besondere Auszeichnung.“

Pühringer ist in bester Gesellschaft

Mit dieser Auszeichnung ist Pühringer in bester Gesellschaft: General Mark Clark, ein US-amerikanischer General während des Zweiten Weltkrieges und des Koreakrieges. Auch Otto von Habsburg zählte einmal zu den Ehrenbürgern der fünftgrößten Stadt Oberösterreichs. Die wurde ihm aber mit dem Anschluss an Hitlerdeutschland aberkannt.

Leonding vorangetrieben

„In Leonding leben viele beeindruckende Persönlichkeiten, die Großartiges für unsere Stadt leisten. Sie alle würden eine besondere Ehrung oder Auszeichnung verdienen. Natürlich ist das nicht möglich, da die Gemeindeordnung gewisse Kriterien dafür vorgibt“, betont Sabine Naderer-Jelinek, die erste Frau an der Spitze Leondings. Diese Kriterien wurden von ihrem Vorvorgänger mehr als erfüllt. Herbert Sperl, Bürgermeister von Leonding in den Jahren von 1997 bis 2008, war ein Motor für die viertgrößte Stadt Oberösterreichs. Vom Neubau des Rathauses über die Neugestaltung des Leondinger Zentrums und der Sprengung der beiden Hochhäuser am Harter Plateau bis zum Projekt Straßenbahnlinie 3. Nur einige Vorhaben, die der umtriebige Ortschef in elf Jahren an der Spitze der viertgrößten Stadt Oberösterreichs umsetzte und Leonding somit seinen Stempel aufdrückte..