Bevölkerungswachstum in Linz-Land
Die Lebensqualität im Auge behalten

Mit aktuell 28.803 Einwohnern ist die Stadtgemeinde Leonding die größte Kommune im Bezirk Linz-Land. | Foto: Stadtgemeinde Leonding
  • Mit aktuell 28.803 Einwohnern ist die Stadtgemeinde Leonding die größte Kommune im Bezirk Linz-Land.
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1.500 Einwohner mehr pro Jahr: Linz-Land zählt zu den wachstumsstärksten Bezirken Österreichs.

BEZIRK (nikl). „Drei Gründe sind ausschlaggebend, warum Menschen die bewusste Entscheidung für ein Leben an den Randlagen der Landeshauptstadt Linz treffen“, erklärt Manfred Hageneder, Bezirkshauptmann von Linz-Land, den ungebrochenen Zuzug nach Linz-Land: „Dazu zählen vor allem die Qualitätsverbesserung, wenn jemand aus der Stadt ins Umland zieht, die Zuwanderung aus anderen Bezirken, wenn man der Arbeit 'nachzieht' und zu guter Letzt der Migrationsbereich. Gerade beim Zuzug aus dem Ausland wird man dort ansässig, wo man Arbeit findet.“

Raumplanung ist ausschlaggebend

Für den obersten Linz-Landler muss bei dem rasanten Zuzug die Sicherung der Lebensqualität immer an vorderster Stelle stehen: „Keiner sollte jemals sagen, es ist zwar toll, in Linz-Land zu arbeiten, aber wohnen möchte ich woanders.“ Den Zuzug kann jede Gemeinde über die Raumordnung sowie die Raumplanung steuern. „Wo stelle ich Bauland zur Verfügung? Das ist eine Kernaufgabe einer Gemeinde“, betont Hageneder: „Jede Gemeinde ist eine Wachstumsgemeinde, wenn diese ausreichend Baulandflächen anbieten kann.“

Die Kehrseite des Wachstums, Ausbau der Infrastruktur vom Kanal bis hin zur Kinderbetreuungseinrichtung, wird jedoch leider oftmals außer Acht gelassen. Hageneder: „Hier ist eine vorausschauende Planung erforderlich.“ Diese wird in der Marktgemeinde Wilhering betrieben, dennoch ist die Gemeinde in den letzten Jahren geschrumpft. „Ja, der Hammer, wie der Bezirkshauptmann mich darauf aufmerksam gemacht hat. Von 2016 bis 2018 hat meine Gemeinde 100 Einwohner verloren. Jetzt, mit 1. Jänner 2019, haben wir 37 Einwohner mehr, aber immer noch weniger als 2016“, betont Mario Mühlböck, Bürgermeister der 5.948-Einwohner-Gemeinde an der Donau. Auch die Anzahl der rückläufigen Baugenehmigungen, ein Absturz von 50 auf zehn, lässt die Alarmglocken bei Mühlböck schrillen: „Warum gibt es weniger Wilheringer?“

Bürgerbeteiligung gefragt

Mühlböck: „Zwei Gründe sind ausschlaggebend: Einerseits studieren viele jüngere Wilheringer und gehen dann ins Ausland, beziehungsweise sind keine Baugründe vorhanden, beziehungsweise die Preise dafür zu hoch.“ Der Ausweg steht für Wilherings Ortschef fest: „Wir müssen im Mietwohnhausbau was tun, hier haben wir 150 Leute auf der Warteliste. Das sind Wilheringer, die ihren Lebensmittelpunkt im Moment in einer anderen Gemeinde haben – zum Beispiel in der Nachbargemeinde Alkoven – und die wieder in ihre Heimatgemeinde zurück wollen. Die könnte man theoretisch verlieren.“

Neben den vorhandenen Bauflächen wird auch die Gestaltung des eigenen Lebensumfelds immer wichtiger. Darauf setzt Kematen an der Krems mit einem Bürgerbeteiligungsprozess. Genau vor einem Jahr wurden alle Kematner mit einer anonymen Bürgerbefragung einbezogen. „Ziel der Befragung war es, das Meinungsbild der Kematner Bevölkerung zu verschiedenen Themenstellungen zu erfassen und ihre Wünsche und Anliegen in Erfahrung zu bringen. Damit bekamen wir in der Politik und Verwaltung eine wesentliche Grundlage für künftige Entscheidungen unter dem Aspekt der Kundenorientierung“, erklärt Kematens Bürgermeister Markus Stadlbauer.

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