Blaulichtorganisationen in Linz-Land
„Freiwillige sind unverzichtbar“

24 Stunden und sieben Tage die Woche setzen sich Ehrenamtliche, wie hier die Feuerwehr, für die Gemeinschaft ein. | Foto: Fotokerschi.at/Kerschbaummayr
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Die Verantwortlichen im Bezirk ziehen Bilanz über das Jahr 2023 und wagen einen Ausblick ins Jahr 2024.

LINZ-LAND. „Von wachsender Armut, mangelnder Chancengerechtigkeit bis zunehmender Vereinsamung: Immer mehr Menschen sind auf Hilfe vom Roten Kreuz angewiesen“, fasst Paul Reinthaler, Bezirksrettungskommandant des Roten Kreuzes Linz-Land, die Herausforderungen seiner Blaulichtorganisation zusammen. Dies zeigt sich für Reinthaler besonders beim Anstieg der Kunden in den Rotkreuz-Märkten. Dem gegenüber steht eine herausfordernde Warenbeschaffung. In der Bildung ist es für das Rote Kreuz alarmierend, dass etwa Drittel der Kinder im Pflichtschulalter Schwierigkeiten haben, sinnerfassend zu lesen. Zudem können sich Eltern keine professionelle Nachhilfe leisten. Auch die Vereinsamung der Landsleute sei ein immer größeres Problem für die Einsatzorganisation. Ein Großteil der systemrelevanten Leistungen des Roten Kreuzes Linz-Land wird spendenfinanziert und ist nur durch das Engagement Freiwilliger möglich. „Wir sind überzeugt, dass das Engagement den Zusammenhalt stärkt und Menschen mit persönlichen Mehrwerten belohnt“, ist sich der Bezirksrettungskommandant sicher. Für 2024 sieht Reinthaler die Organisation gefordert: „Wir müssen gemeinsam auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren. Freiwillige selbst sind unverzichtbar. Sie sind der große Schatz unserer Gesellschaft. Wir brauchen eine gezielte, finanzielle Förderung freiwilliger Strukturen.“

„Leute zur Feuerwehr bringen“

Die größte Herausforderung für die Feuerwehren des Bezirks bleibt auch 2024 die gleiche wie 2023, „dass man Leute dazu bringt, zur Feuerwehr zu gehen. Das Helfen ist eine Kultur, die unser Land aufrechterhält“, betont Bezirksfeuerwehrkommandant Helmut Födermayr. Darum ist der oberste Feuerwehrmann im Bezirk stolz auf den stetigen Zuwachs bei der Feuerwehrjugend. „Die Jugend bekommt eine fundamentale Ausbildung bei uns und das ist generationsverbindend.“ Und dennoch sieht Fördermayr die Entwicklung in der Gesellschaft – stärker werdender Egoismus – sehr kritisch. Darum fordert der Feuerwehrchef die Politik, zum wiederholten Mal, zum Handeln auf: „Blasmusik ist wichtig, aber die Politik muss in Richtung Feuerwehr sagen, dass sie uns braucht – mit der dementsprechenden Wertschätzung!“

„Hätte gerne 100 Prozent“

Der Wunsch der dritten großen Blaulichtorganisation im Bezirk, der Polizei, für 2024 in Richtung Politik ist ganz klar: „Wir würden uns wünschen, dass wir in absehbarer Zeit im Personalstand einmal 100 Prozent hätten“, betont Bezirkspolizeikommandant Manfred Rauch. Aufgrund der Nähe zur Landeshauptstadt, wechseln Polizisten immer wieder nach Linz, und so ergeben sich die Fehlstände bei der Polizei. „Aber es kann jeder sicher sein, wenn er 133 wählt, dass sofort Polizeibeamte in ausreichender Anzahl vor Ort sind“, betont Thomas Schmolz, Kriminalreferent des Bezirkspolizeikommandos. 2023 war die Exekutive im Bezirk am meisten mit Cybercrime-Delikten konfrontiert. „Mit der Kriminaldienstreform, die demnächst in Kraft treten soll, hoffen wir, dass wir hier mehr ausgebildetes Personal in dem Bereich bekommen“, so Schmolz. Um die Polizeiinspektionen 2024 spürbar zu entlasten, wird in Linz-Land eine Kriminalassistenzdienststelle eingerichtet. Schmolz: „Diese Kollegen werden die Polizei vor Ort bei der Prävention bis hin zur Spurensicherung unterstützen.“ Wo andere Bezirke aufgrund der Kriminaldienstreform eine Kriminaldienstgruppe bekommen, ist der Bezirk den anderen einen Schritt voraus.

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