Hochwasserschutz bewährte sich bereits

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Seit dem Jahrhunderhochwasser 2002 ticken die Uhren im Ortsteil Nöstlbach in der Gemeinde St. Marien anders. Galt bis dorthin der Kremsfluss als relativ harmlos, weiß man seither, dass dem nicht so ist. Viele Häuser waren damals im Erdgeschoß bis zu 1,3 m überflutet, die Keller bei den meisten Haushalten sowieso zur Gänze. Bgm. Templ – selbst aktiver Feuerwehrmann – kämpft seither um einen Hochwasserschutz für Nöstlbach.

Das Projekt „Hochwasserschutz Nöstlbach“ wurde bereits im Oktober 2012 feierlich eröffnet (Gesamtbausumme von 4,5 Mio Euro). Bürgermeister Templ – als Obmann des Wasserverbandes Unteres Kremstal – hat die Realisierung dieses Projektes unermüdlich betrieben. Die durchgeführten Maßnahmen waren Dammschüttungen, Aufweitungen des Flussbettes und Steinschlichtungen im Uferbereich, entlang der Böschungskronen mobile Hochwasserschutz-Elemente (Höhe der Elemente ist 1,0 m, sind aus Beton), sowie die Errichtung einer neuen Brücke. Durch die neue Tragekonstruktion der Brücke wird ein wesentlich höheres Durchflussvolumen erreicht als mit der alten Brücke (die alte Brücke wirkte wie ein Nadelöhr).
Generell ist das ganze Hochwasserschutzprojekt so ausgelegt, dass ein Hochwasser in der Größenordnung wie 2002 bewältigt werden kann, ohne dass es zu Überflutungen von Objekten/Häusern kommt. Natürlich hat es eine ökologische Begleitplanung gegeben unter Einbeziehen der Umweltanwaltschaft, sodass eine Renaturierung der Krems sowie auch des Sailerbaches und des Pachersdorf Baches erfolgte. Bei dieser neuen Flussführung wird die Krems nicht mehr optisch wie ein Durchzugskanal aussehen, sondern in Mäandern mit Schotterbänken und Fischunterständen geführt – das Gebiet um den Flusslauf hat sich bereits zu einem Naherholungsgebiet entwickelt, wo Kinder spielen, gegrillt wird und die Menschen gerne spazieren gehen.
Bei dem heurigen massiven Hochwasser im Juni haben sich alle getätigten Maßnahmen bereits bestens bewährt – besonders wenn man bedenkt, dass die Krems die gleichen Wassermassen transportierte wie im Jahr 2002! Minister Berlakovic und LR Max Hiegelsberger überzeugten sich persönlich von der Effektivität der gesetzten Maßnahmen. Speziell das neue Alarmierungssystem stand bereits am Prüfstand und hat sich ebenfalls bestens bewährt.
Natürlich war die Gemeinde mit allen Einsatzkräften in Alarm-Bereitschaft, aber erfreulicherweise mussten kaum Schäden verzeichnet werden. Wir wussten jedoch sehr wohl, welches Leid und welche Probleme das Hochwasser in den betroffenen Gebieten verursachte. Bürgermeister Templ hat daher in der letzten Gemeinderatssitzung gebeten, dass die Mandatare auf ihre Sitzungsgelder verzichten und diese für die Opfer der Hochwasserkatastrophe spenden. Durch diese Geste kam eine Summe von € 3.190,- zusammen, die der Bürgermeister auf € 3.500,-- erhöhte. Der Betrag wurde am 12. August 2013 (Jahrestag des Hochwassers im Jahr 2002) an die OÖNachrichten-Hochwasserhilfe übergeben.

Sehr bedeutend für das gesamte HWS-Projekt ist natürlich auch das flussaufwärts geplante Retentionsbecken in Wartberg = Kremsau (das wird das größtes Rückhaltebecken in Österreich!)- dadurch wird natürlich der HWS im Unterlauf der Krems (Neuhofen/St. Marien/Ansfelden) erst richtig effektiv. 2,55 Millionen Kubikmeter wird dieses Retentionsbecken fassen – und 28 Millionen € kosten. Große Erdbewegungen werden nötig sein: 320.000 Kubikmeter Erdreich, Kies und Lehm werden bewegt bei der Errichtung des Dammes, der das Becken umschließen wird. Im Ernstfall wird das Wasser bis zu 7,5 Meter hoch im Becken stehen. Baubeginn soll 2015 sein. Bürgermeister Templ als Obmann des Schutzwasserverbandes Kremstal ist auch bei diesem Projekt das Zugpferd – bildlich gesprochen. Dieses Retentionsbecken in Kremsau stellt sicher, dass die Krems von Wartberg bis Kremsmünster sogar bei einem hunderjährigen Hochwasser nicht mehr ausufern kann. Jetzt sind die Landes- und Bundespolitiker gefordert, denn die Finanzierung der rund 28 Mio Euro muss erst gesichert werden. Die zweijährigen Verhandlungen mit den 70 Grundeigentümern konnte Bgm. Templ jedenfalls positiv erledigen. Am 7.8.2013 gab es dazu einen Lokalaugenschein mit LR Rudi Anschober.

Alarmierungssystem:
Bereits in den ersten Jahren nach dem Jahrhunderthochwasser 2002 wurde ein Alarmierungssystem entwickelt und installiert. Es war jedoch sehr anfällig und hat sich erwiesen, dass bei vielen Zugriffen das System überfordert und dann nicht mehr zugängig war.
Daher wurde ein neues wesentlich effektiveres Alarmierungssystem und Vorwarnsystem entwickelt und installiert – und zwar mit Hilfe von 2 St. Mariener Betrieben (Fa. Zehetner und Fa. Bogner & Lehner). Für die Einsatzkräfte ist es natürlich äußerst wichtig, dass sie bei Hochwassergefahr ständig über die aktuellen Pegelstände im Oberlauf informiert sind, um die richtigen Entscheidungen zu treffen und die nötigen Maßnahmen zu veranlassen. Außerdem kann dadurch auch sehr rasch Entwarnung an die Bevökerung gegeben werden (auch über die Homepage der Gemeinde wird die Bevölkerung kontinuierlich informiert).
Für die Bevölkerung ist dieses Vorwarnsystem natürlich auch ungeheuer wichtig, denn sie kann dadurch die Situation wesentlich genauer einschätzen und es wird unnötige Panikmache vermieden. Die Adresse für das Hochwasser-Infosystem lautet: http://www.bogner-lehner.com/swv_kremstal.php (es werden noch neue Pegelmessstellen in Kematen und Wartberg in den nächsten Wochen eingearbeitet). Neu ist auch eine Seite zur SMS-Benachrichtigung im Ernstfall. Die Bürger können sich unter www.smsalarm.at mit Namen, Telefonnummer und Mailadresse eintragen und erhalten dann im Ernstfall per SMS oder Mail Infos zur aktuellen Lage der Hochwassersituation. Ein Link auf diese beiden Adressen ist auch auf der Homepage der Gemeinde St. Marien verfügbar.

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