Konjunktur in Linz-Land:
Investitionsschub trotz „Sturmtief“
Konjunkturprognosen nach unten korrigiert: Trotzdem wird in Linz-Land weiter investiert.
LINZ-LAND (nikl). 1,4 Prozent Wirtschaftswachstum in Oberösterreich: So fällt die Prognose des Wirtschaftsforschungsinstituts für das Jahr 2020 aus. „Nach Jahren der überhitzten Konjunktur eine gute Basis für die heimische Wirtschaft und den gesamten Standort zur weiteren Entwicklung“, betont Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner. Für den obersten Wirtschaftskapitän Oberösterreichs liegt der Fokus für 2020 klar auf der Qualifizierung. „Insbesondere im Bereich der Digitalisierung, damit die Beschäftigten und unsere Betriebe fit für den digitalen Wandel werden. Zum anderen investieren wir in Forschung und Entwicklung, denn nur so kann Oberösterreich zu den Spitzenregionen in Europa aufschließen.“ Festhalten im kommenden Jahr wäre eher die Devise, wenn man den Worten von Doris Hummer, Präsidentin der Wirtschaftskammer Oberösterreich, Glauben schenkt. Diese spricht von einer Sturmfront, die unser Bundesland erreicht. „Oberösterreich ist als Industriebundesland überdurchschnittlich vom Abschwung betroffen. Die Investitionen werden zurückgefahren, die Erholung auf dem Arbeitsmarkt geht zu Ende." Die ersten heimischen Unternehmen würden bereits die Arbeitskräfte reduzieren, so Hummer. Trotz so mancher stürmischer Vorzeichen stellen die Vorzeigeunternehmen im Bezirk Linz-Land die Weichen für die Zukunft. Zum Beispiel das Trauner Unternehmen Internorm, das zum international agierenden Fensternetzwerk IFN gehört, sowie Wacker Neuson in Hörsching mit Investitionen. „Es gibt vor allem im Bereich Digitalisierung und SmartWindow großes Innovationspotenzial, das wir nutzen wollen: Funktionalität und eigenständiges Denken stehen hierbei im Vordergrund“, betont Christian Klinger, Geschäftsführer der IFN-Holding. Im letzten Jahrzehnt hat der Fensterhersteller Internorm insgesamt 200 Millionen Euro in die Standorte und Produktinnovationen investiert.
Forderung an die Politik
Für den Manager liegt der Wunsch an die kommende Bundesregierung klar auf der Hand: „Neben den Bereichen Industrie, Verkehr und Landwirtschaft bietet der Gebäudesektor ein erhebliches Potenzial für CO2-Reduktionen. Daher erwarten wir uns von der Politik vor allem ein unkompliziertes und entsprechend dotiertes Fördersystem zur thermischen Sanierung.“
2019 zeigte Wacker Neuson mit seinen elektrobetriebenen, emissionsfreien Baumaschinen von Hörsching aus als Technologieführer am Markt auf. Innerhalb der Unternehmensgruppe Wacker Neuson Group ist der Standort in Hörsching das weltweite Kompetenzzentrum für Bagger und Dumper. „Wir werden natürlich auch im nächsten Jahr weiter in Forschung & Entwicklung investieren. Und so werden wir zahlreiche Digitalisierungsinitiativen und digitale Dienstleistungsangebote vorantreiben und umsetzen. Mit großer Begeisterung sind wir in eine Kooperation mit der Tabakfabrik Linz gestartet, einem der größten Zentren für Start-ups und Innovationen in Österreich“, erklärt Stefan Bogner, Geschäftsführer der Wacker Neuson Linz GmbH im Gespräch mit der BezirksRundschau Linz-Land.
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