St. Florian
Kleinstes Titanic-Museum der Welt auf zwei Quadratmetern

Lisa Maria Atteneder - Schwödiauer in ihrem Titanic Museum auf 1,96 Quadratmeter | Foto: Volker Weihbold
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  • Lisa Maria Atteneder - Schwödiauer in ihrem Titanic Museum auf 1,96 Quadratmeter
  • Foto: Volker Weihbold
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Auf 1,96 Quadratmetern findet man in einem privaten Wohnhaus in St. Florian eine umfangreiche Sammlung aus Literatur, Dokumentation, Film, Musik und Modellen. Es ist ein ganz spezielles stilles Örtchen der Musikwissenschafterin Lisa Maria Atteneder - Schwödiauer, wo man das Gefühl hat, mitten in der Geschichte an Board des Luxusdampfers im Jahr 1912 angekommen zu sein. „Trotz dem Ort, der sicherlich zum Schmunzeln anregt, ist mir der respektvolle Umgang mit der Titanic-Geschichte das Wichtigste.“, so die Enthusiastin. Es sind bei dem Untergang 1496 Menschen ums Leben gekommen und viele Familien wurden zerstört. 712 Passagiere konnten gerettet werden, darunter eine Familie aus Graz.

„Die Titanic hat Flügel bekommen“ oder wie alles begann

Mit zarten neun Jahren hat Atteneder - Schwödiauer einen schwarzweiß Titanic-Film gesehen und war davon tief beeindruckt. Um die schrecklichen Bilder rund um das tragische Schicksal der Menschen auf dem sinkenden Schiff bewältigen zu können, nahm sie ihre eigene Geschichte auf Kassette auf, in der das Schiff nicht sank, sondern der Kapitän sie persönlich nach Hause flog. Die Originalkassette mit der Geschichte „Die Titanic hat Flügel bekommen“, kann man im Museum anhören. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass das Unterbewusstsein nicht unterscheiden kann, ob das Gesehene real erlebt wird oder es sich um einen Film handelt. Der Mythos rund um das Unglück der Titanic sollte Atteneder - Schwödiauer bis heute nicht wieder loslassen.

Der Titanic auf der Spur

Als Studentin in Irland konnte sie die Werft von Belfast, wo der Luxusdampfer gebaut wurde und den Hafen von Cobh, das ehemalige Queenstown, besuchen. Zurück in Österreich engagierte sich die Florianerin bei einer Ausstellung, wo es mitunter auch um das Thema Titanic, eine der größten Tragödien der Menschengeschichte, ging. Die dafür gefertigten Schautafeln hob sie auf. Aber wohin damit? Der einzige Ort in ihrer Wohnung, wo Platz dafür war, war das stille Örtchen.

Not macht erfinderisch und eine Idee war geboren

Die offizielle Eröffnung des kleinsten Museums war 2012, im Jahr des 100jährigen Jubiläums vom Schiffsuntergang. Mehrere Übersiedlungen machten die Schau dann fast zur Wanderausstellung. Nach umfangreichen Bauarbeiten und einem Relaunch der Ausstellung präsentierte Lisa Maria Atteneder - Schwödiauer das kleinste Museum an seinem finalen Standort in St. Florian. Für die Aufhängung des luxuriösen Kronleuchters im Museum konnte die Titanic-Liebhaberin eine Schiene der Florianerbahn aus dem Unglücksjahr der Titanic lukrieren. Die Faszination über den Schiffsmythos ist bei der gebürtigen Florianerin bis heute ungebrochen: „ Am 14. April jährt sich das Titanic-Unglück zum hundertzehnten Mal. Bemerkenswert ist, dass das Thema immer noch sehr präsent ist.“

Kombüsenfeeling

Eine bemerkenswerte Sammlung von Büchern, Filmen, CD’s, Eintrittskarten, Reportagen, Repliken aus Archiven verschiedener österreichischer illustrierter Tageszeitungen, wie Kronenzeitung, Kleine Zeitung und Wiener Volksblatt sind ausgestellt. Fotografien und Merchandising sind zu sehen. Allgemeine Fakten und Daten wurden fein säuberlich aufbereitet. Kleine Original Artefakte sind ebenfalls zu entdecken. Aus der Titanic-Akte in Wien konnte Atteneder - Schwödiauer den originalen Schriftverkehr des österreichischen Konsulats mit England und Amerika über die österreichisch - ungarischen Passagiere kopieren. Reparationszahlungen für Familien der Verunglückten, wer wie viel Geld als Entschädigung bekam, wurden darin abgehandelt und können im Museum nachgelesen werden.

Schiffsbau

Ein maßstabsgetreues Schiffsmodell, von der Museumsbesitzerin in vielen Stunden selbst gebaut, ist ausgestellt. Unter www.titanicmuseum.at kann man in ihrem Blog, den Bau des Titanic-Rebell-Modells 1 : 400, ihre ganz persönliche Heldengeschichte, nachlesen. Außerdem lädt sie die Besucher der Homepage zu einem 360° Rundgang in ihrem Museum ein. Wer Kombüsenfeeling vor Ort erleben will, kann nach Voranmeldung die erstaunliche Sammlung in St. Florian besichtigen.

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Foto: Cityfoto
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