Schülerlotsen in Linz-Land
Sicheren Schrittes in die Schule
Schülerlotsen im Bezirk Linz-Land: mit reflektierender Schutzjacke und Signalkelle für die Kinder im Einsatz.
BEZIRK. Die Schulzeit markiert vor allem für Schulanfänger einen neuen, spannenden Lebensabschnitt. Der Weg dorthin – meist ohne Eltern bestritten – birgt Abenteuer, aber auch zahlreiche Gefahren, wie etwa dichtbefahrene Straßen. Damit alle Kinder heil in der Schule ankommen, sind allerorts ehrenamtliche engagierte Mitmenschen im Einsatz, wie etwa in Allhaming.
2016 gründete Alexandra Holter, Kindergarten- und Schulreferentin der Gemeinde, das Schülerlotsenprojekt der Kommune. "Die Kinder müssen auf ihrem Weg zur Schule über eine, vor allem in den Morgenstunden, dicht befahrene Landstraße. Daher haben wir damals einen Schülerlotsendienst ins Leben gerufen", erklärt Holter.
Derzeit sind rund 20 Personen aktiv, die sich wöchentlich abwechseln. Koordiniert wird das Ganze über eine eigens eingerichtete WhatsApp-Gruppe. Für jeden Schülerlotsen besteht ein Aufwand von zwei Wochen im Jahr – jeder kommt also einmal im Halbjahr dran.
"Wenn einmal wer aushelfen muss, reden wir uns kurzfristig zusammen", betont die Initiatorin. Mit im Team ist auch Bürgermeisterin Jutta Enzinger: "Das ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe und ich bin froh, dass sich hier so viele Allhaminger Bürger engagieren", betont die Gemeindechefin. Täglich werden in der Gemeinde 15 bis 20 Kinder sicher über die Straße gelotst.
Nur der eine Zebrastreifen
Um als Schülerlotse tätig zu sein, bedarf es einer Schulung – theoretisch wie auch praktisch – durch die Polizei. Danach gibt es eine Bescheinigung vom Land Oberösterreich. Wichtig beim Dienst als Schülerlotse: Diese Bescheinigung ist nicht auf andere Straßenübergänge übertragbar. "Allhaminger können also nicht in Neuhofen aushelfen oder umgekehrt", betont Holter. Die Schulreferentin erklärt zudem, dass man immer auf der Suche nach zusätzlichen Engagierten wäre. "Auf der Gemeinde liegt eine Liste auf, auf der man sich für Kurzschulungen eintragen und so Teil des Teams werden kann", so Holter.
Land unterstützt
Neben den Kommunen sorgt sich auch das Land Oberösterreich um die Sicherheit der Kinder auf ihrem Schulweg. Jedes Jahr werden Warnwesten und weitere Sicherheitsartikel an die Schulanfänger verteilt. Ein wesentlicher Aspekt ist die Bewusstseinsbildung: Gemeinsam mit Partnern wie der Polizei, der AUVA oder den Automobilclubs ARBÖ und ÖAMTC steht ein umfassendes Bildungsangebot für die Schulen zur Verfügung, welches von der Gefahr der Handy-Ablenkung im Straßenverkehr bis zum einfachen "Schulwegeinmaleins" bei den Jüngsten reicht.
Apfel als Belohnung
Besonders interessant ist die Apfel/Zitrone-Aktion. Dabei wird die Bereitschaft der Verkehrsteilnehmer, vor einem Zebrastreifen anzuhalten, getestet. "Wer sein Fahrzeug gemäß den Verkehrsregeln anhält, bekommt als Zeichen für sein richtiges Verhalten einen Apfel geschenkt. All jene Verkehrsteilnehmer, die das Stoppen ignorieren, bekommen für ihr Fehlverhalten eine Bestrafung in Form einer Zitrone. Gleiches gilt auch für andere Situationen, wie beispielsweise Geschwindigkeitsüberschreitungen vor Schulen", erklärt Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner. Bei der Aktion nehmen jährlich etwa 4.000 Schüler landesweit teil.
Maßnahmenpaket des Landes OÖ
Um die Sicherheit auf den Schulwegen zu erhöhen, setzt das Land OÖ neben Bewusstseinsbildung und Aktion auch auf bauliche Maßnahmen: Mit einem Förderprogramm für Gehsteige, Querungshilfen, Geh- und Radwege wird den Kommunen bei der Errichtung eben dieser geholfen. Je nach Finanzkraft erhalten die Gemeinden bis zu 50 Prozent der Kosten. Befinden sich die Anlagen an Landesstraßen, bis zu 75 Prozent alleine aus dem Infrastruktur-Ressort. Zudem werden Geschwindigkeitsmessgeräte und Anlagen gefördert, um so die Aufmerksamkeit auf geltende Geschwindigkeitsbeschränkungen und Schulkinder zu erhöhen. Ebenso unterstützt das Land OÖ Gemeinden beim Umbau von Haltestellen. In Ausarbeitung ist aktuell auch ein Leitfaden zur Verkehrsberuhigung im Umfeld von Schulen, Kindergärten und Horten.
Mehr Infos gibt eshier
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