Bilanz
Tempo 140 auf Westautobahn bei Ansfelden beurteilt
BEZIRK (red). Donnerstag, 15. November, haben Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) und die ASFINAG eine positive Zwischenbilanz über den Tempo-140-Test auf der Westautobahn (A1) gezogen. Darüber hinaus will man weitere Probestrecken definieren.
„Externe Gutacher wurden für die Erhebungen beautragt“, betonte ASFINAG-Geschäftsführer Josef Fiala: „Das Durchschnittstempo stieg je nach Witterung und Tageszeit um bis zu vier km/h. Auch der Anstieg der Emissionen sei daher „gering“.
Geschwindigkeitsänderung gering
Nach dreieinhalb Monaten Probelauf zeigten die Ergebnisse, dass das seit 1. August im Mittel gefahrene Tempo zwischen Haid und Sattledt in Oberösterreich um drei, vier km/h zugenommen habe.
„Die faktische Geschwindigkeitsänderung ist gering“, so Fiala: „Weiters ist es so, dass auch nach Verordnung des 140ers auf dem dritten Fahrstreifen mehr als 95 Prozent weniger als 146 km/h fahren, auf dem zweiten Fahrstreifen 95 Prozent weniger als 137 km/h und 95 Prozent am ersten Fahrstreifen weniger als 135 km/h.“
„Das, was wir gemacht haben, entspricht der Realität“, betont Verkehrsminister Norbert Hofer: „Wir bilden das ab, was die Leute tun. Die Geschwindigkeit ist bereits vorher etwas höher als 130 km/h gewesen“, so der Minister. Kritiker hätten befürchtet, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit um zehn km/h steigen würde. „Es ist klar nachweisbar, dass dem nicht so ist.“ Es gebe auch nicht mehr Raser, so Hofer.
Zwei Prozent mehr Schadstoffausstoß
Der Schadstoffausstoß von Kohlendioxid (CO2) und Stickoxiden (NOx) legte bei Messungen am Auspuff von zehn auf die Teststrecken geschickten Fahrzeugen um ein bzw. zwei Prozent zu. „Hier ist es so, dass aufgrund der geringen Geschwindigkeitsänderung entsprechend gering die Änderungen bei den Emissionen sind“, so Fiala. Bei den Messstationen an der Autobahn bei Allhaming sei auch beim Feinstaub „keine markante Änderung“ festgestellt worden.
In Sachen Lärmauswirkungen durch Tempo 140 gibt es laut ASFINAG „noch gewisse Messunsicherheiten“. Weitere Erhebungen seien notwendig. „Wir bewegen uns derzeit bei einem Messergebnis von 0,6 Dezibel mehr“, betont Fiala . Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden blieb auf der Teststreckeer in Oberösterreich in etwa gleich.
Kritik kommt vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ). „Tempo 140 führt zu mehr Emissionen. Um das Klimaziel zu erreichen, braucht es aber das genaue Gegenteil davon, einen deutlichen Rückgang der Treibhausgase“, so VCÖ-Experte Markus Gansterer in einer Aussendung. Die Zunahme um ein Prozent CO2 und zwei Prozent NOx sei angesichts der Tatsache, dass Österreich die Treibhausgasemissionen des Verkehrs um ein Drittel reduzieren muss, zu viel. Dass jeder 20. Lenker schneller als 146 km/h fährt, zeige außerdem, „dass es verstärkte Tempokontrollen auf den Autobahnen braucht“.
Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne) betont eine „eine eigentümliche Form der Politik“, wenn der Verkehrsminister es als Erfolg verkaufe, dass die Autofahrer das neue Tempolimit großteils nicht ausnützen, sondern die Durchschnittsgeschwindigkeit „nur“ um zwei bis vier km/h angestiegen sei.
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