Chance für die Chancenlosen
Verein Vehikel bietet jungen Leuten mit Problemen am Arbeitsmarkt eine Ausbildungsmöglichkeit.
LEONDING (wom). Ein Schulabschluss, danach die Lehre und der erfolgreiche Einstieg in die Arbeitswelt – so sieht der vorgezeichnete Weg vieler jungen Menschen aus. Für die meisten engagierten Jugendlichen funktioniert dieser Karriereplan, doch es gibt auch zahlreiche Burschen und Mädchen, die aufgrund verschiedenster Probleme keine Chance auf eine Lehrstelle haben.
Chance auf Ausbildung
Genau für diese Zielgruppe setzt sich der Verein Vehikel in Leonding ein. "Bei uns bekommen junge Erwachsene, die Schwierigkeiten haben, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, eine Facharbeiterausbildung zum Kfz-oder Karosseriebautechniker. Neben der fachlichen Ausbildung werden sie auch sozialpädagogisch begleitet, um ihre persönlichen Probleme in den Griff zu bekommen", erklärt Martin Beck, pädagogischer Leiter im Vehikel. Insgesamt 48 Lehrplätze stehen im Vehikel zur Verfügung.
Hohe Erfolgsquote
"Wir bilden Lehlrlinge aus, die in der Wirtschaft niemand will. Aber wir liegen bei den Lehrabschlüssen sogar besser. Darauf können wir stolz sein", erklärt Kurt Pirklbauer, Werkstättenleiter im Vehikel. Mehr als 1200 Jugendliche bekamen nach ihrer abgeschlossenen Lehre im Vehikel eine Anstellung in anderen Firmen. "Dieser Erfolg hat damit zu tun, dass unsere Ausbildung sehr praxisnah ist und unsere Ausbildner sich genügend Zeit für die Lehrlinge nehmen", so Beck.
Geduld und starke Nerven
Geduld und starke Nerven sind besonders bei den Ausbildnern gefragt, arbeiten sie doch mit jungen Menschen zusammen, die mit teils erheblichen Problemen zu kämpfen haben. Von schwierigen Verhältnissen in der Familie über Probleme mit der Polizei bis hin zu Drogenmissbrauch ist da alles mit dabei. Trotz dieser teils schwierigen Arbeitsbedingungen sind die Ausbildner vom Verein Vehikel überzeugt. "Hier ist es lustiger und die Arbeit hat eine soziale Komponente. Ich arbeite nicht nur für ein Unternehmen und seinen Gewinn, ich gebe Jugendlichen etwas weiter", betont Ausbildner Herbert Durstberger. Finanziert wird der Verein Vehikel vom Land Oberösterreich, dem AMS sowie aus Eigenmitteln. Der Ausbildungsbetrieb hat sich über die Jahre einen guten Ruf als Wertstatt für sämtliche Automarken und Modelle erarbeitet. "Bei uns steht die Reperatur und nicht die bloße Erneuerung im Vordergrund", erklärt Geschäftsleiterin Margarete Horner.
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