Gefahr durch Mikroplastik
Umweltressort startet mit Bodenanalysen
Mikroplastik ist nicht nur ein Problem für die menschliche Gesundheit, sondern auch für die Umwelt. Um mehr über die Plastikverschmutzung in den heimischen Böden herauszufinden, startet das Umweltressort noch in diesem Jahr mit Probenahmen.
OÖ. Mikroplastik ist in der Welt schon weit verbreitet. Man findet es sowohl im Meer, als auch in Flüssen, Böden und gar der Nahrung. Laut einer Studie des WWF nimmt ein Mensch pro Woche in etwa fünf Gramm Mikroplastik zu sich - das entspricht einer Kreditkarte. Zudem hat sich die Plastikproduktion seit den 1960er Jahren verzwanzigfacht. „Es sind alarmierende Zahlen, die uns eines klar mitgeben: Wenn wir nicht handeln, müssen unsere Kinder ihre Zukunft auf einem gewaltigen Plastikmüllberg aufbauen“, warnt Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder von den Grünen OÖ.
Entzündliche Reaktionen
Eine kürzlich veröffentlichte Studie aus Großbritannien stellte negative Effekte durch die Zunahme von Mikroplastik fest. So kann Mikroplastik in Mengen, wie es in Wasser, Meeresfrüchten oder Salz enthalten ist, entzündliche Reaktionen auslösen und menschliche Zellen schädigen. „Diese neuen Erkenntnisse sind Besorgnis erregend. Plastik wird sehr leichtfertig eingesetzt, etwa bei Verpackungsmaterial. Plastik-Teilchen finden sich überall in unserer Umwelt, schließlich auch in unserem Essen und sind bereits in die letzten Winkel unseres Planeten gelangt", betont Kaineder.
Probenahmen starten
Da schon viele Studien zu Mikroplastik im Wasser oder Salz existieren, aber nur wenige über Mikroplastik in den Böden, leitet das Klimaressort auf Initiative des Landes OÖ entsprechende Untersuchungen in die Wege. Noch in diesem Jahr starten Probenahmen für das Bund-Länder-Projekt „Plasbo", das Daten über die Ansammlung von Kunststoffen im Boden erheben soll. „Ich freue mich, dass auf oberösterreichische Initiative alle neun Bundesländer bei „Plasbo“ dabei sind und wir Kenntnis darüber erlangen können, wie stark unsere Böden mit Plastik belastet sind", sagt Kaineder. Das Projekt soll bis 2023 laufen.
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