WKO Linz-Land

2023 gab es in Linz-Land 582 Unternehmengründungen

Inklusive der 58 Betriebsübernahmen wurden im Vorjahr 640 neue Unternemehmen in Linz-Landgregistriert.

LINZ-LAND. Die meisten Gründungen gab es laut WKO Linz-Land in der Sparte Gewerbe und Handwerk mit 237, gefolgt von der Sparten Handel (163) und Information und Consulting (115.). Dem gegenüber stehen 71 Insolvenzen, was einen Plus von 22 Prozent im Vergleich zum Jahr 2022 entspricht. Jürgen Kapeller, Obmann der WKO Linz-Land zeigt sich mit der Dynamik im Bezirk zufrieden: "Der Gründerboom ist ungebrochen, die Gründungszahlen in Linz-Land in den letzten Jahren sehr konstant, Linz-Land ist am dritten Platz im oö-weiten Bezirksvergleich." Was auffallen würde, sei 

Was auffällt sind zunehmende Betriebsübergaben, sei es im oder außerhalb des Familienverbandes. Immer mehr Unternehmensgründungen erfolgen nebenberuflich, die unselbständige Erwerbstätigkeit wird als sicheres zweites Standbein beibehalten. Oftmals ist auch für die Zukunft keine ausschließliche unselbständige Tätigkeit oder die Einstellung von Mitarbeitern geplant.
Das Serviceangebot der WKO für angehende Selbständige ist groß. „Wir können jedem Gründungsinteressierten nur anbieten, einen der regelmäßig stattfindenden kostenlosen Gründerworkshops zu besuchen. In drei Stunden erfolgt ein kompakter Überblick über die Themen Wahl der Rechtsform, Steuern, Sozialversicherung, aber auch wichtige betriebswirtschaftliche Unternehmenskennzahlen, Mindestumsatzrechnung, Preiskalkulation oder Marketing. Zusätzlich zum Gründerworkshop bieten wir auch weiterführende kostenlose Gründungsberatungen an, so Andrea Danda-Bäck, Leiterin der WKO Bezirksstelle Linz-Land.“

Welche sind derzeit die größten Herausforderungen für Firmen und Gründer?
Wie sieht Ihre Wirtschaftsprognose für das Jahr 2024 aus?

Nach einer langen Periode niedriger Arbeitslosigkeit, teils herrschte sogar Vollbeschäftigung, stieg 2023 die Arbeitslosigkeit in Linz-Land wieder auf 5,8 Prozent im Jahresdurchschnitt (4,1 Prozent 2022 im Jahresdurchschnitt). Trotz dieser Entwicklung waren mit 55.525 unselbständig Beschäftigten der gewerblichen Wirtschaft in Linz-Land noch nie so viele Personen bei den gewerblichen Betrieben beschäftigt wie jemals zuvor. Über viele Branchen hinweg wie zB der Gastronomie, Hotelerie oder bei den Reisebüros gab und gibt es einen Nachholbedarf nach der Corona-Pandemie. Nach der teilweise überhitzten Konjunktur folgte vergangenes Jahr jedoch eine Abkühlung. Zudem drückten und drücken geopolitische Entwicklungen wie der Krieg in der Ukraine, der Nahostkonflikt oder Wirtschaftsentwicklungen wie hohe Energiekosten, die überhöhte Inflation oder der starke Anstieg der Kreditzinsen verbunden mit strengeren Kreditrichtlinien auch auf die regionale Konjunktur und bremsen Investitionstätigkeiten.

2024 wird ein herausforderndes Jahr. Insbesondere das Gewerbe und Handwerk blickt mit einem sorgenvollen Auge in die Zukunft. Vor allem im investitionsgüternahen Bereich und hier im Bau- und baunahen Sektor sind die Auftragsbücher bei weitem nicht voll und viele Betriebe könnten sofort Aufträge annehmen. Aber auch in den konsumnahen Branchen ist die Erwartungshaltung für das heurige Jahr verhalten.
Linz-Land ist auch ein starker Industriestandort, weshalb die Betriebe die weltweite Schwäche der Industrie besonders spüren.
Dennoch dürften sich die investitions- und konsumhemmenden Faktoren im Laufe des Jahres verbessern. Die Inflation sinkt, ein Absenken der Euro-Leitzinsen wird erwartet. Hinzu kommen Förderungen für PV, Heizungstausch oder Gebäudesanierung, welche zu neuen Investitions- und Konsumimpulsen führen sollten.

Herausfordernd für Gründer und Unternehmer bleibt, trotz einer leichten Entspannung am Arbeitsmarkt, die Suche nach Fach-, aber auch nach wie vor generell nach Arbeitskräften. Allein im Bezirk Linz-Land sind derzeit beim AMS 348 offene Lehrstellen und 2.328 offene Jobs eingemeldet. Die hohen Gehaltsabschlüsse in Kombination mit einer schwachen Auftragslage stellt viele Unternehmen 2024 zusätzlich vor große Herausforderungen.