Jasmin Angerer bei den WorldSkills
Backen wie eine Weltmeisterin
Jasmin Angerer qualifizierte sich für die Bäcker WM in Russland, die zwischen dem 23. und dem 26. August stattfinden wird.
Wie qualifiziert man sich für die Bäcker WM?
Angerer: Ich habe bereits 2016 zum ersten Mal bei den Staatsmeisterschaften teilgenommen und mit dem dritten Platz beendet. Im November 2018 trat ich dann erneut an und konnte mich bei diesem Anlauf über den Sieg freuen. Damit habe ich mich für die WorldSkills – die Berufsweltmeisterschaften – in Kazan 2019 qualifiziert.
Wie ist der Ablauf der WM?
Am 19. August kommen alle Teilnehmer in Kazan an, dann stehen zwei Tage zur Verfügung, um den Arbeitsplatz für den Wettbewerb vorzubereiten. Zwischen 23. und 26. August findet dann an zwei Tagen, die erst bekanntgegeben werden, der tatsächliche Wettkampf statt. Mir und den anderen Teilnehmern stehen insgesamt 15 Stunden zur Verfügung, in denen wir das geforderte Programm abarbeiten. Gefragt sein werden einerseits ein Schaustück zum Thema Ozean und andererseits verschiedenes Brot und Gebäck.
Wo sehen Sie Ihre Stärken, wo Ihre Schwächen bei der WM?
Mir wird oft gesagt, dass ich auch dann noch einen ruhigen Kopf bewahre, wenn andere schon hektisch werden – das sehe ich als eine meiner Stärken. Zudem bin ich sehr kreativ, das kommt mir insbesondere beim Schaustück zu Gute, da hilft es auch, dass ich die Doppellehre Bäcker- und Konditor absolviert habe, denn das Geschick aus dem Konditoreibereich hilft mir vor allem beim Schaustück. Meine Schwäche sehe ich in der Geschwindigkeit, ich konzentriere mich stark auf die Genauigkeit, da verliere ich manchmal die Zeit etwas aus den Augen.
Wie bereiten Sie sich auf den Wettkampf vor?
Ich bereite mich bereits seit dem Frühjahr intensiv auf den Wettkampf vor. Zur Seite steht mir dabei mein Trainer Erwin Heftberger von der Lebensmittel-HTL in Wels, der bereits viel Wettbewerbserfahrung hat. Außerdem tausche ich mich auch viel mit meinen Kolleginnen und Kollegen bei backaldrin aus. Dort stehen mir zum Trainieren auch die Räumlichkeiten und Geräte zur Verfügung.
Aus welchem Land denken Sie stammen ihre stärksten Konkurrenten?
Grundsätzlich bereiten sich gerade asiatische Länder deutlich länger und stärker auf solche Großereignisse und Wettbewerbe vor. Da ist sicher starke Konkurrenz dabei.
Wie sieht Ihre Erwartungshaltung für die WM aus?
Ich bin sehr motiviert für die Teilnahme und freue mich einfach darauf, diese einzigartigen Erfahrungen zu sammeln.
Wie sind Sie zum Beruf der Bäckerin gekommen?
Ich habe mich nach einem Lehrberuf umgesehen und mich für backaldrin und die Doppellehre Bäcker und Konditor entschieden, weil es mir gefällt, etwas entstehen zu sehen und etwas zu schaffen, das anderen Freude und Genuss bereitet. Außerdem kann ich meine Kreativität und Fantasie einsetzen, besonders im Bereich der Konditorei. Die Bäckermeisterprüfung habe ich im März 2019 abgelegt – gewissermaßen eine Vorbereitung auf die WorldSkills – aber auch die Konditormeisterprüfung möchte ich noch machen.
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