KSV1870
Konkursverfahren über HAST Automotive GmbH beantragt
Am 7. Februar wurde über das Vermögen der HAST Automotive GmbH, 4050 Traun, Egger-Lienz-Straße 10 das Konkursverfahren am Landesgericht Linz beantragt. Dieses wurde auch bereits eröffnet.
TRAUN. Beim Betrieb stehen laut KSV1870 Passiva den Aktiva von 186.000 Euro von rund 6, 6 Millionen Euro gegenüber. Die Gesellschaft wurde 2008 gegründet. Wie der KSV1870 mitteilt, ist die Antragstellerin im Bereich der Industrieanlagen-Automatisierung tätig. Lag anfangs der Fokus noch in der Entwicklung und Herstellung einzelner Komponenten, so war es der Schuldnerin ab 2018 möglich Gesamtanlagen im Bereich des Sondermaschinenbaus anzubieten. Hauptsächliches Absatzgebiet ist der Raum Oberösterreich, aber auch anderen Bundesländern und Deutschland.
Bescheidene Jahresabschlüsse erwirtschaftet
Als Ursachen des Vermögensverfalls ist laut KSV1870 der kosten- und ressourcenintensive Aufbau der neuen Strukturen anzuführen. Dazu gehörten wohl die Erhöhung des Personalstandes, die Erweiterung der Betriebsräumlichkeiten sowie die Anschaffung neuer Werkzeuge, Arbeitsmittel und Softwarelizenzen. „Auf Grund der Erweiterung des Tätigkeitsbereichs konnte die Betriebsleistung von 2017 auf 2022 mehr als verdoppelt werden. Es konnten trotz der hohen Betriebsleistung nur bescheidene Jahresüberschüsse erwirtschaftet werden“, so der KSV1870 in einer Aussendung.
Corona und stotterte Lieferketten
Während der COVID-19-Pandemie soll die Antragstellerin laut dem Kreditschutzverband von 1870 weniger Aufträge erhalten haben und ebenso unter den teilweise unterbrochenen Lieferketten gelitten haben. Das und Fehlkalkulationen sowie Aufwandsunterschätzungen einzelner Projekte soll zu Liquiditätsproblemen geführt haben.
Um einen Turnaround einzuleiten, wurde Anfang 2023 mit externen Beratern ein Restrukturierungskonzept erarbeitet. Eine stille Gesellschafterin stockte das nachrangige Darlehen auf. Das Konzept ging laut Angaben nicht auf, da einige ursprünglich avisierte Großaufträge im Volumen von 3,9 Mio. überraschend nicht erteilt oder verschoben worden wärenn. Begründet wurde dies mit der wirtschaftlichen Ungewissheit am Anlagenmarkt und den hohen Finanzierungskosten. Somit war die Antragstellerin – laut dem KSV1870 –nicht mehr in der Lage, ihre Verbindlichkeiten zu erfüllen und ist die Zahlungsunfähigkeit eingetreten.
Keine Sanierung geplant
Eine Sanierung des Unternehmens ist nicht geplant, wie der KSV1870 mitteilt. Die Angaben des schuldnerischen Unternehmens konnten in der kurzen Zeit vom KSV1870 noch nicht ausreichend überprüft werden. Ab sofort können Gläubigerforderungen über den KSV1870 angemeldet werden. Mail: insolvenz.linz@ksv.at
Zum Insolvenzverwalter wurde Dr. Peter Shamiyeh, Rechtsanwalt in 4020 Linz, zu seiner Stellvertreterin Mag. Christina Rupprecht, Rechtsanwältin in 4020 Linz, bestellt. Die erste Gläubigerversammlung und Prüfungstagsatzung findet am 12. April am Landesgericht Linz statt.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.