Corona-Virus
Traditionsgastronomie soll wieder im Mittelpunkt stehen

- Passend mit Mundschutz liefert Thomas Mayr-Stockinger höchstpersönlich die bestellten Speisen an die Gäste aus.
- Foto: TMS
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OÖ. Wirtesprecher Thomas Mayr-Stockinger im Gespräch mit der BezirksRundschau über den Corona-Virus.
LINZ-LAND (nikl). Mit Freunden beim Lieblingswirt am Stammtisch gesessen, das Essen beim Italiener genossen oder einen Kaffee und die dazugehörige Mehlspeise im Café im Ort genossen. Was vor gut drei Wochen eine Selbstverständlichkeit war, änderte sich mit der rasanten Ausbreitung des Corona-Virus in Österreich von jetzt auf gleich. Neben dem Handel ist besonders die traditionelle Gastronomie von den Beschränkungen der Bundesregierung sehr stark betroffen. Geschlossene Restaurants, Gasthäuser und Hotels, Mitarbeiter in Kurzarbeit und Lieferanten, die für ihre Ware nun, notgedrungen, andere Abnehmer finden müssen. Auch wenn die eine oder andere Stimme aus der Gastronomie die Maßnahmen für überzogen hält, betont Oberösterreichs Wirtesprecher Thomas Mayr-Stockinger aus Ansfelden ganz klar: „Die Gastronomie trägt die Verantwortung. Ich glaube, dass zum jetzigen Zeitpunkt der Betrachtung die richtigen Maßnahmen umgesetzt wurden“. Umgekehrt kann der oberste Standesvertreter für gut ein Drittel der Unternehmen kein gutes Bild zeichnen: „Hier sind die notwendige Eigenkapitalquote sowie die Umwegrentabilität nicht gegeben. Es tut mir um jeden Betrieb leid, der nach der Corona-Krise zusperren muss. Auf der anderen Seite werden es zwei Drittel der Gastronomiebetriebe, mit Schrammen, durch die Corona-Krise schaffen.“
„Haltung muss sich ändern“
Für diesen, sicher schrittweisen Start zurück in die Normalität muss sich für Stockinger aber auch an der Haltung in der Gesellschaft etwas ändern: „Ich hoffe, dass die traditionelle Gastronomie wieder eine dementsprechende Wertschätzung nach der Corona-Krise bekommt, dass die traditionelle gastronomische Leistung mehr kosten kann, als im Möbelhandel. Es muss am Ende des Tages für den Gastronomen etwas überbleiben von der Arbeit, damit er sich ein notwendiges Eigenkapital aufbauen kann. Auf der anderen Seite muss sich jeder Gastronom die Kostenstruktur im Betrieb ansehen. Abseits der Corona-Krise soll die traditionelle Gastronomie ums Eck wieder Mittelpunkt im Ort werden.“ Nun inmitten der Corona-Krise behelfen sich viele Gastronomen mit einem Lieferservice, beziehungsweise bieten das Essen auch zum Abholen an. So auch Thomas Mayr-Stockinger: „Am Anfang war ich skeptisch von dieser Idee, aber es hat sich bewährt und man wird sehen, nach der Corona-Krise werde ich diese Serviceleistung als fixes Angebot weiterführen.“
So wie der OÖ. Wirtesprecher bieten dieses Service zahlreiche Gastronomen im Bezirk Linz-Land an. Dazu zählen Christoph und Jasmin Enengl vom Kirchenwirt in Kirchberg-Thening, die das kulinarische Angebot mittels Lieferservice und Selbstabholung anbieten. Wer trotz der Corona-Krise nicht auf original italienische Gaumenfreuden verzichten will, kann sich an die Trattoria Geppetto, Lieferservice oder Abholung, in Traun wenden. Die Übersicht zahlreicher Gastronomen in Linz-Land, die einen Lieferservice und Selbstabholung anbieten, findet man online unter meinbezirk.at/3985392
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