Wearables: Gesundheit zum Anziehen
Tragbare Computer sollen Körperfunktionen messen und dem Träger damit helfen, gesünder zu werden.
Sie sind überall zu sehen: an Handgelenken, im Ohr, an den Gürtel geklippt. Wearables sind kleine, technische Helfer, die gebaut wurden, um Daten über ihre Benutzer zu sammeln und teilweise auch auszuwerten. Es gibt Armbänder, die die Schritte zählen oder die Qualität des Schlafes aufzeichnen, Ohrstöpsel, die die Körpertemperatur messen, oder Westen zur Herz-Kreislauf-Überwachung. "Derzeit sind Wearables hauptsächlich im Accessoires-Bereich erhältlich. Die Modeindustrie hat jedoch bereits das Potenzial erkannt und es gibt Versuche, den Computer noch näher an die Kleidung heranzubringen bzw. zu integrieren. Da scheitert derzeit jedoch daran, dass es noch keine flexible, waschbare Elektronik gibt", weiß Ute Ploier, künstlerische Leiterin des Studiengangs "Fashion & Technology" an der Kunstuniversität Linz.
Die meisten Geräte werden für die Nutzung im Gesundheits- und Sportbereich entwickelt. Spitzensportler versuchen seit langem, durch die Erfassung von Vitalitätsparametern ihre Leistung zu steigern. Seit es einfache Apps für das Smartphone gibt, hat dieser Trend auch die große Masse erfasst. Vielfach sind diese bereits auf den Handys vorinstalliert. Inzwischen gibt es aber auch eigene Geräte, wie etwa spezielle Fitnessarmbänder von Runtastic. Laut Ploier gibt es viele denkbare Bereiche, in denen Wearables oder intelligente Mode positiv eingesetzt werden können: "Wenn etwa Patienten nach der Reha nach Hause entlassen werden, müssen sie oft noch Übungen machen. Oft werden diese aber nicht optimal durchgeführt, was den Erfolg der Reha gefährden kann. Auch im Fitnessstudio kann man dem Körper mit falschen Bewegungen schaden. Wenn spezielle Messtechnik in die Kleidung oder in Accessoires integriert wäre, könnte das helfen, die Übungen richtig auszuführen."
Die Gesundheits-Geräte werden aber auch heftig diskutiert, da die gesammelten Daten an Dritte, etwa Ärzte, Versicherungen oder Krankenhäuser weitergegeben werden könnten. "Sobald Daten gemessen und aufgezeichnet werden, besteht die Gefahr des Missbrauchs. Die Kunden sind sich dessen sehr wohl bewusst. So ist etwa auch der Erfolg vieler solcher Geräte bisher eher mäßig", sagt Ploier. Derzeit herrsche noch "viel Luft nach oben", aber: "Es kann viel Benefit drinstecken, wenn man Techniker und Modeexperten zusammenbringt. Dafür ist es aber auch nötig, neue Design- und Herstellungsmöglichkeiten zu entwickeln." Daran wird nicht nur in der Modeindustrie mit Hochdruck gearbeitet, auch am Studiengang FAT werden Strategien entwickelt, Innovation und Fortschritt weiter voranzutreiben.
Wer mehr zum Studiengang "Fashion & Technology" wissen möchte, kann sich beim Open House Day am 29. März von 9 bis 17 Uhr in der Kunstuniversität Linz informieren. Die Bewerbungsfrist für das Wintersemester 17/18 läuft von 2. Mai bis 16. Juni 2017. Online-Bewerbung und Infos zum Studium unter www.ufg.at/fashion
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