Walter Haupt
Der geistige Vater der Klangwolke ist tot
Walter Haupt, Komponist, Dirigent, Regisseur, Klangarchitekt, Experimentator und geistiger Vater der Linzer Klangwolke ist am 17. Mai mit 88 Jahren in seiner Geburtsstadt München gestorben.
LINZ. Der musikalische Tausendsassa studierte Klavier, Pauke, Schlagzeug, Dirigieren und Komposition an der Musikhochschule in München sowie am Mozarteum in Salzburg. Anschließend heuerte er 1960 als Schlagzeuger an der Bayerischen Staatsoper an, wo er ab 1969 auch die von ihm mitgegründete Experimentierbühne 16 Jahre lang leitete. Haupts musikalisches Schaffen erstreckte sich von der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 1972 in München bis zur Weltausstellung in Vancouver. Einer seiner bedeutendsten Meilenstein war jedoch die Erfindung der Linzer "Klangwolke" 1979. Mit diesem Konzept gelang es ihm, Musik, Feuer, Wasser, Laser, Licht und Raum zu einer neuen Dimension des Musiktheaters zu verschmelzen. Die "Klangwolke" begeisterte über die Jahre mehr als fünf Millionen Zuschauer. Zudem war 1980 Gründungsmitglied der Ars electronica. 2015 erhielt Haupt das Große Goldene Ehrenzeichen der Stadt Linz.
Begeisterte die Massen
Haupt war außerdem ein gefragter Dirigent und Komponist, der es verstand die Massen zu begeistern. Er arbeitete mit internationalen Opernhäusern zusammen und schuf zahlreiche Ballettwerke sowie Kammermusikstücke. Seine Oper „Marat“ wurde 1989, anlässlich des 200. Jahrestags der Französischen Revolution, vor 150.000 Zuschauern aufgeführt. Besonders bemerkenswert war seine großdimensionierte Inszenierung der "Carmina Burana" zum 100. Geburtstag von Carl Orff 1995 vor 40.000 Zuschauern in Münche. Die Inszenierung führte ihn anschließend über 14 Jahre lang auf Tourneen durch 48 Länder.
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