1.000 Katzen pro Jahr im Tierheim

Im Tierheim finden sich vor allem Katzen, Hunde und Kleintiere. Aber auch Degus und ein Bartagame sind dabei. | Foto: BRS
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  • Im Tierheim finden sich vor allem Katzen, Hunde und Kleintiere. Aber auch Degus und ein Bartagame sind dabei.
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Katzen, Hunde, Meerschweinchen, Kaninchen, Chinchillas, verschiedenste Vogelarten und ein Bartagame: Abgegeben, ausgesetzt und von Tierschützern aufgegriffen warten sie nun im Linzer Tierheim sehnsüchtig auf ein neues Zuhause. Jeden Tag kommen mehr Tiere dazu, jeden Tag sehen sich die Mitarbeiter mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Ein Problem sind nicht nur der Platzmangel und die Finanzen, sondern auch die Sorglosigkeit der Tierhalter, zahlreiche unkastrierte, kranke Tiere und die aktuelle Novelle zum Tierschutzgesetz.

Viele Schicksale

Die Gründe, warum ein Tier ins Heim kommt, sind vielfältig. Angefangen von fehlender Zeit, dem Desinteresse des Kindes bis hin zu Scheidungen, Tierallergien, Umzügen oder schlicht und einfach Überforderung. "Viele sind sich des Aufwands nicht bewusst und bringen uns das Tier wieder zurück", sagt Lydia Just, Tierheimreferentin im Tierheim Linz.

Neben den abgegebenen Tieren hat sich in den vergangenen Monaten auch die Zahl der ausgesetzten Tiere erhöht. Grund dafür ist die Tierschutzgesetz-Novelle 2017: Es verbietet Privaten den Verkauf von Tieren im Internet. Nur Tierheime und Züchter sind dazu noch befugt. Die Folgen davon kennt auch Just nur zu gut: "Die Tiere werden einfach ausgesetzt. Erst vor Kurzem wurden in einer Grünschnittanlage neun Kaninchen, vier große und fünf Junge, gefunden. Da hat sich jemand seiner kompletten Zucht entledigt." Kein Einzelfall. Zu den Betroffenen gehören aber auch kleine Vereine, die nun nur noch schwer Tiere vermitteln können.

Hauptsächlich Katzen

Pro Jahr werden im Linzer Tierheim mehr als 1.000 Katzen aufgenommen und weitervermittelt. Bis heute stellt dabei die Kastrationspflicht das größte Problem dar: "Fast 200 sind reine Streunerkatzen, die meistens krank sind und auch noch kastriert werden müssen", sagt die Tierheimreferentin.
Vor allem auf Bauernhöfen herrscht nach wie vor die Ansicht, dass Katzen Arbeitstiere sind, die zum Mäusefangen gehalten werden. "Dazu kommt der Glaube, dass eine unkastrierte Katze mit Jungen besonders viele Mäuse fängt. Das stimmt aber nicht." Unkastrierte Männchen neigen außerdem zu einem hohen Aggressionspotenzial und verbreiten als Streuner zahlreiche Krankheiten. Die hohen Tierarzt-, Pflege- und entsprechenden Reinigungskosten belasten die Ressourcen des Tierheims weiter.

Neben all diesen Aufwendungen müssen nebenbei auch noch andere Tiere versorgt werden: Im Herbst werden viele unterernährte Igel von den Mitarbeitern aufgepäppelt, um überhaupt den Winterschlaf zu überleben. In den Räumlichkeiten finden sich aber auch Tauben, die aus dem Nest gefallen sind, und Exoten wie Chinchillas und Echsen. Sie sind aufgrund der schwierigen Haltung oft nicht leicht zu vermitteln.

Tiere suchen ein neues Zuhause

Aktuell warten insgesamt 31 Hunde, 78 Katzen und 42 Kleintiere wie Hasen, Meerschweinchen und Chinchillas auf neue Besitzer. Zusätzlich zu den bereits vergabefähigen Tieren gibt es außerdem noch Fundtiere:
Fünf Hunde, 51 Katzen und zwölf Kleintiere warten darauf, dass sie von ihren Besitzern abgeholt werden. Erst nach Ablauf einer Frist werden sie ebenfalls als Vergabetiere an neue Besitzer vermittelt.

Wer das Tierheim unterstützen möchte, tut dies am besten in Form von Geld- oder hochwertigen Futterspenden. Benötigt werden aber auch Spielzeug für die Tiere, Leinen, Halsbänder, Brustgeschirre und Pflegeartikel.

Kontakt Tierheim Linz:
Mostnystraße 16
4040 Linz
Tel.: 0732/247887
E-Mail: office@tierheim-linz.at Homepage Tierheim Linz

Kommentar: Haustiere sind keine Accessoires

Die Entscheidung, sich ein Haustier anzuschaffen, darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Egal ob Hund oder Katze, Hase, Meerschweinchen oder Exot: Die Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen muss wohlüberlegt und geplant sein.

Denn sollte es nicht funktionieren, so ist es meistens nicht der Mensch, sondern das Tier, das unter den Folgen leidet. Viel zu oft werden Tiere ausgesetzt oder ins Tierheim gebracht, weil sie nicht mehr klein und süß sind und der Besitzer plötzlich erkennt, wie viel Aufwand und Zeit mit der Tierhaltung verbunden sind.

Ein Haustier ist nun einmal kein Accessoire, mit dem man sich nur dann schmückt, wenn es einem passt. Vielmehr handelt es sich um ein Lebewesen mit Gefühlen und Bedürfnissen, das es verdient hat, in einer liebevollen und artgerechten Haltung zu leben.

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