Urteil im Linzer Amok-Prozess
42-Jähriger Iraker in Anstalt eingewiesen
Das rechtskräftige Urteil im Linzer Amok-Prozess steht fest: Der 42-jährige Iraker wird in ein Forensisch-therapeutisches Zentrum eingewiesen. Die Geschworenen entschieden am dritten Verhandlungstag, bei insgesamt 13 Taten die dem Mann vorgehalten wurden, überwiegend einstimmig dafür. Dazu zählen drei Mordversuche, vier gefährliche Drohungen, fünf schwere Raube und ein Vergehen nach dem Waffengesetz. Bei einem Mordversuch fiel die Entscheidung mit sieben zu eins aus.
Linz. Zuvor erklärte Gerichtspsychiaterin Adelheid Kastner, dass niemand wisse was im Kopf des Mannes vorgeht. Er höre Stimmen und sei weiterhin Gefährlich, auch nach acht Monaten habe sich noch keinerlei Therapieerfolg gezeigt. Kastner diagnostizierte bereits zuvor eine paranoide Schizophrenie, die auch zum Tatzeitpunkt bereits voll ausgeprägt gewesen sein soll. In welche Anstalt der Iraker nun eingeliefert wird, darüber entscheidet das Justizministerium in Wien, bis dahin wird der 42-Jährige weiterhin in einer geschlossenen Abteilung am Linzer Neuromed Campus untergebracht.
Der Mann der angibt früher selbst Polizist gewesen zu sein, hat eine lange Vorgeschichte voller Vorstrafen und psychiatrischer Probleme.
Wegen einer paranoiden Schizophrenie ist der Mann laut Gutachten nicht zurechnungsfähig, wird von der renommierten Gerichtspsychiaterin Adelheid Kastner jedoch als gefährlich eingestuft. Kastners Gutachten zur Persönlichkeit des Irakers steht für heute auf dem Programm. Wäre er zurechnungsfähig müsste sich der Iraker wegen versuchten Mordes in drei Fällen verantworten.
Er stach zu, weil sie die Scheidung wollte
Weil sich seine Ehefrau von ihm scheiden lassen wollte, attackierte sie der Iraker in den frühen Morgenstunden des 9. Jänner 2023 zunächst mit einem Messer. Anschließend versuchte er die lebensbedrohlich verletzte Rumänin zu erwürgen, nur durch da beherzte Eingreifen der damals 11-jährigen Tochter überlebte die Frau. Bei seiner anschließenden Amokfahrt im Großraum Linz überfuhr der 42-Jährige Vater zweier Kinder – zu Ihnen hat er seit Jahren keinen Kontakt – zwei Polizisten und konnte erst nach einem Schusswechsel in Leonding verhaftet werden. Seither saß er in Untersuchungshaft, beziehungsweise war er im Neuromed Campus untergebracht. Der Iraker ist nur teilweise geständig und leugnet jedwede Mordabsicht. Seine Aussage am ersten Verhandlungstag, strotze vor wirren Erklärungs- und Rechtfertigungsversuchen sowie Widersprüchen.
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