Brücke, Bäume und Bruckner

Darauf kann sich Linz 2024 freuen

Für 2024 hat sich Linz viel vorgenommen. Zahlreiche Maßnahmen in puncto Mobilität und Klimaschutz starten. Zudem wird mit dem Brucknerjahr und der Beteiligung im Kulturhauptstadt-Reigen im Salzkammergut 2024 zum wahren "Superkulturjahr". Auch große Projekte kommen zum Abschluss und eröffnen neue Möglichkeiten, ein Ausblick.

LINZ. Das bedeutendste Ereignis 2024 wird vermutlich die Freigabe der A 26-Westringbrücke im Herbst. Davon erhofft sich Linz eine spürbare Verkehrsentlastung. Parallel dazu kündigte Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP) die lange gewünschte Radspur auf der Nibelungenbrücke an. Jeweils ein Fahrstreifen je Richtung wird künftig der sanften Mobilität gewidmet sein. In der "schnellen Variante" will Hajart eine bauliche Abtrennung zum motorisierten Verkehr schaffen und so für ausreichend Sicherheit sorgen. Mit der Brückeneröffnung soll auch der Hauptplatz zukünftig vom Durchzugsverkehr befreit werden. Mit dem Innenstadtkonzept unter Federführung von Stadtrat Dietmar Prammer (SPÖ) – auch das wird im Herbst 2024 präsentiert – folgen weitere Verkehrsberuhigungen. Ob sich ein "autofreier Hauptplatz" 2024 tatsächlich schon ausgeht, will Prammer noch nicht versprechen.

Mehr Grün für die Stadt

Fix soll aber die Umgestaltung des Urfahraner Jahrmarktgeländes nächstes Jahr endlich in die Umsetzung gelangen. Nach endgültiger Absage für die "Badebucht" ruhte das Projekt. Ab dem Sommer 2024 sollen erste Entsiegelungen erfolgen und im Herbst zusätzliche Bäume gesetzt werden. Auch die gestartete Baumoffensive geht 2024 im Neustadtviertel weiter. Erste Bäume wurden bereits 2023 in der Schillerstraße gepflanzt. Insgesamt sind in den kommenden zwei Jahren drei Millionen Euro für Begrünungsmaßnahmen im Budget geplant. Auch ein Klimaneutralitätskonzept, das Linz auf seinem Weg zur Klimaneutralität bis 2030 begleiten soll, wird heuer im Frühjahr präsentiert. 

PV-Offensive und erste Schritte zum "grünen Stahl"

Auch die voestalpine setzt erste Schritte auf dem Weg zum "grünen Stahl" und startet 2024 mit dem Bau des ersten Elektrolichtbogenofens am Linzer Standort. Die Stadt Linz investiert indes in Sonnenenergie und beginnt mit der angekündigten PV-Offensive. Auf hundert städtischen Gebäuden werden bis 2027 Photovoltaik-Anlagen installiert, die zukünftig einen guten Teil des Eigenstromverbrauchs decken sollen. Der öffentliche Verkehr wird immerhin um zwei Stadtteilbuslinien erweitert: Die Linie 150 bindet die Wohngebiete am Pöstlingberg besser an und die Linie 108 ergänzt die bestehenden Routen im Industriegebiet. Auch das Citybike-Angebot wird auf den Linzer Osten ausgeweitet. Alle Donaukreuzfahrtschiffe müssen in Linz ab 2024 die neuen Landstromanlagen ausnahmslos nutzen.

Große Bauprojekte starten

Gebaut wird ab 2024 auf den ehemaligen Kasernengründen in Ebelsberg. Der Spatenstich für den Umbau der ersten drei Gebäude erfolgt gleich im Jänner. Auch das neue Dynatrace-Headquarter startet kommendes Jahr mit dem Ausbau. Ende des Jahres soll nach knapp eineinhalb Jahren Bauzeit die neue MIC-Zentrale in der Lederergasse fertig werden. Ob es in der PostCity 2024 bereits mit dem Abriss losgeht, ist hingegen noch in der Schwebe. Laut Prammer sei der Eigentümer derzeit noch auf Investorensuche, seitens der Stadt sei alles vorbereitet.

"Superkulturjahr" und Highlight für Tennis-Fans

Kulturell kann sich Linz auf ein "Superkulturjahr" einstellen. An Anton Bruckner wird man 2024 kaum vorbeikommen. Fast alle Linzer Kultureinrichtungen haben ihre Programme zum Jubiläumsjahr entsprechend ausgerichtet. Auch die Kulturhauptstadt im Salzkammergut reicht zum Teil bis nach Linz. Eine zweite Auflage gibt es vom LIDO Sounds. Das Festival bringt Ende Juni wieder internationale Popgrößen – wie Sam Smith, Deichkind und Kraftklub in die Stahlstadt. Sportlich darf man sich auf zwei (Tisch)-Tennis-Highlights freuen. Im Oktober bringt die Tischtennis-EM Europas Elite auf die Gugl. Das Upper Austrian Ladies Linz erhielt ein Upgrade und zählt jetzt zu den WTA 500-Events. „Für mich geht damit ein Traum in Erfüllung“, so Turnierdirektorin Sandra Reichel. Fans dürfen sich deshalb von 28. Jänner bis 4. Februar auf internationale Weltklasse-Spielerinnen freuen.