Rundschau vor Ort
Ein Gehsteig, der eigentlich keiner mehr ist
In der Heindlstraße in Urfahr haben Autos auf dem Gehweg "Vorrang". Eine Parkzone zwingt Fußgänger und Fußgängerinnen auf die andere Straßenseite. Die BezirksRundSchau hat nachgefragt, warum das so ist.
LINZ. Wenn Martin W. mit seiner zweijährigen Tochter – meist in einem Kinderwagen – das Haus verlässt – ärgert er sich. Der Gehsteig in der Heindlstraße in Urfahr hört abrupt auf und wird zur Parkfläche. "Ich muss dann mühsam die Straßenseite wechseln. Das ist oft auch gefährlich", so der genervte Vater. Häufig kommen ihm dort Autos im Rückwärtsgang aus der Sackgasse entgegen, wenn er hinter den parkenden Pkw vom Gehsteig auf die Fahrbahn wechseln muss. Platz ist dort für ungefähr acht Fahrzeuge. Die Situation war nicht immer so: Bis 2016 gab es auf beiden Seiten der Straße einen durchgängigen Gehsteig.
Parkende Autos überwiegend nicht aus Linz
Mit seinem Anliegen wendete sich Martin W. auch bereits an den für Verkehr zuständigen Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP). Bisher mit mäßigem Erfolg. "Aufgrund des hohen Parkdrucks in diesem Bereich wurde in der Vergangenheit das Parken für KFZ auf dem nördlichen Bereich der Heindlstraße 18-22 erlaubt. Im südwestlichen Bereich dieses Abschnitts der Heindlstraße verläuft ein verhältnismäßig breiter Gehsteig mit einer Breite von 2,50 Meter", heißt es dazu aus dem Büro Hajart. Was Martin W. zusätzlich sauer aufstößt, ist der Umstand, dass es sich bei den parkenden Autos in der gebührenfreien Zone hauptsächlich um Fahrzeuge aus dem Linzer Umland handelt. "Bei Autos mit Nicht-Linzer Kennzeichen mit hohem Parkdruck zu argumentieren, finde ich schon sehr bedenklich", so W.
Zufahrtsprobleme und wenig benutzter Gehsteig
Auf Anfrage der BezirksRundSchau erklärt Hajart die Entscheidung seines Amtsvorgängers (Anm. FPÖ-Vizebürgermeister Markus Hein) wie folgt: "Durch die Verparkung auf beiden Straßenseiten sei es zu Zufahrtsproblemen für Einsatzfahrzeuge und Müllsammelfahrzeuge zur Sammelstelle gekommen. Der schmälere, ostseitigen Gehsteig wurde daher abmarkiert, weil dieser anscheinend kaum benötigt wurde, weil sich die Hauseingänge auf der anderen Seite befinden. Auch wurde der Gehsteig nachweislich weniger benutzt als der gegenüberliegende." Man wolle den Sachverhalt jedoch nochmals prüfen, sichert Hajart zu.
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