Engpass bei den Landärzten wird besorgniserregend
Ohne wirksame Gegenmaßnahmen wird es in Oberösterreich schon bald zu ernsten Engpässen bei der medizinischen Versorung auf dem Land kommen. Das sagt Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer für Oberösterreich. "Wenn ich einspare, dann wird es nicht besser. Und derzeit wird in Oberösterreich ja viel eingespart. Wenn man eine Leistung erhalten will, dann muss man die auch bezahlen. Das trifft auch auf die medizinische Versorgung zu", sagt Niedermoser.
In Oberösterreich werden in den kommenden zehn Jahren 198 der derzeit 365 Landärzte in Pension gehen. Diese Abgänge seien äußerst schwer nachzubesetzen. Schon jetzt sei die Situation in einigen Gemeinden prekär. Die Stelle eines Kassenarztes in Hallstatt musste beispielsweise sieben Mal ausgeschrieben werden. In Oberkappel wurde die Stelle des Landarztes gar nicht mal mehr ausgeschrieben.
"Die Entwicklung ist besorgniserregend. Daher fordere ich die Politik auf, Geld in die Hand zu nehmen. Sonst nutzen die ganzen Sonntagsreden nichts", so Niedermoser. Eine Möglichkeit sei eine verpflichtende einjährige Lehrpraxis als Landarzt. Dies koste für ganz Österreich etwa 15 bis 18 Millionen Euro pro Jahr. Die Medizinfakultät könne hier nur bedingt für Abhilfe sorgen. "Nicht alle, die in Linz studieren werden, werden auch in Oberösterreich dann praktizieren. Europaweit werden bis zum Jahr 2030 ungefähr 220.000 Ärzte fehlen."
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