Spitäler am Limit
"Es ist schlimmer als vor einem Jahr"

Schon vor einem Monat haben Ärzte und Pflegepersonal in ganz OÖ auf die Lage aufmerksam gemacht, wie hier vor dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz. | Foto: Ärztekammer OÖ
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  • Schon vor einem Monat haben Ärzte und Pflegepersonal in ganz OÖ auf die Lage aufmerksam gemacht, wie hier vor dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz.
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In den Spitälern wächst mit der Arbeitsbelastung auch der Ärger über die zu geringe Impfquote. Zwischen 30 und 40 Prozent der geplanten Operationen müssen mittlerweile abgesagt werden. Besserung ist nicht in Sicht.

LINZ. "Es ist schlimmer als vor einem Jahr, auch was die Stimmung betrifft", sagt Elisabeth Bräutigam, Ärztliche Direktorin am Ordensklinikum Barmherzige Schwestern. Ihre Mitarbeiter sind alle überlastet. "Das geht seit eineinhalb Jahren so. Es kann irgendwie keiner mehr", so Bräutigam. Vor allem in den letzten 14 Tagen hat sich die Corona-Lage in den Linzer Spitälern drastisch zugespitzt. Längst müssen andere Bereiche reduziert oder ganz geschlossen werden. In der Akutgeriatrie etwa gibt es kein einziges Bett mehr.

Es wird bereits triagiert

Noch geht es nicht unmittelbar um Leben und Tod, aber auch bei den Barmherzigen Schwestern wird mittlerweile triagiert. Dies Woche mussten 30 Prozent aller geplanten Operationen abgesagt werden, insgesamt 85. Schuld daran sind die hohe Zahl an Corona-Patienten und die düsteren Aussichten auf die nächsten Wochen.

"Lage ist äußerst ernst"

Auch aus dem Kepler Universitätsklinikum werden ähnliche Zahlen gemeldet. Dort müssen aktuell 35 bis 40 Prozent der OPs aufgeschoben werden. Von einer "äußerst ernsten Lage" spricht deshalb Lungenspezialist Bernd Lamprecht. "Das OP-Programm und andere planbare Leistungen müssen bereits deutlich eingeschränkt werden. Maßnahmen zur Kontaktreduktion und Senkung der Infektionszahlen sind unumgänglich und müssen jetzt rasch greifen, denn in den Spitälern läuft uns die Zeit davon", so Lamprecht.

Ärger über Ungeimpfte

Beim völlig überlasteten Gesundheitspersonal wird der Ärger über die unnötig vollen Spitäler immer größer. "Dass es mit der Impfung eine Alternative zu dieser Situation gibt, die Leute diese aber nicht in Anspruch nehmen, macht mürbe und grantig", sagt Bräutigam. Vor allem, wenn man dann in Sozialen Medien Verschwörungstheorien und anderen Unsinn liest. Mit Stand Montag, 15. November, wurden 83 Corona-Patienten im Ordensklinikum Barmherzige Schwestern versorgt. Von den 15 Menschen, die auf der Intensivstation um ihr Leben kämpfen, sind 14 nicht geimpft. 

In ganz Oberösterreich sind 57,5 Prozent der Corona-Patienten auf den Normalstationen nicht vollständig immunisiert. Auf den Intensivstationen sind es sogar 80,4 Prozent (Stand 16.11.).

Hier können sich die Linzer ihre Impfung holen
Schon vor einem Monat haben Ärzte und Pflegepersonal in ganz OÖ auf die Lage aufmerksam gemacht, wie hier vor dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz. | Foto: Ärztekammer OÖ
Elisabeth Bräutigam ist die erste Frau an der Spitze des Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern. | Foto: Werner Harrer
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