Abfallwirtschaftsprogramm
Haussammlungen für Kunststoff und Papier werden ausgeweitet
Das Anfang Juli im Gemeinderat beschlossene "Regionale Abfallwirtschaftsprogramm 2019" beinhaltet Maßnahmen für die kommenden sechs Jahre. Die Themen Müllvermeidung und verbesserte Trennung sowie Recycling stehen dabei im Mittelpunkt.
LINZ. "Der beste Abfall ist der, der gar nicht erst anfällt", so Vizebürgermeister Bernhard Baier. Großes Potenzial sieht er daher in Maßnahmen zur Müllvermeidung direkt beim einzelnen Bürger. Vor allem bei den Jüngeren nehme laut Baier die Bereitschaft zur Abfallvermeidung und -trennung ab. Hier wäre es wichtig mehr Bewusstsein für die Themen zu schaffen. Gezielte Informationskampagnen sollen dabei helfen.
Als weitere Maßnahme sollen die Haussammlungen für Kunststoff und Altpapier flächendeckend ausgeweitet werden. "Mit einem neuen Holsystem wollen wir die Sammelquote erhöhen", so Erich Ehrentraut, Bereichsleiter Abfall der Linz Service GmbH.
Abfallmenge in Linz unter OÖ-Durchschnitt
Die Gesamtabfallmenge je Einwohner liegt im oberösterreichischen Vergleich auf dem zweitniedrigsten Platz. 464 Kilogramm Müll pro Jahr verursacht jeder Linzer - der Durchschnittswert in Oberösterreich beträgt 513 Kilogramm.
Etwas weniger als die Hälfte davon ist Restmüll, 197,5 Kilogramm, der in den Hausmülltonnen landet. Auch hier ist der Wert seit 2010 von 206 Kilogramm pro Kopf leicht gesunken.
Der Rest setzt sich aus Altstoffen wie Altpapier und Altglas (160,8 Kilogramm), biogenen Abfällen (91,8 Kilogramm) und Sperrabfall (13,2 Kilogramm) sowie Problemstoffen (0,9 Kilogramm) zusammen.
Ergebnisse der Restabfall-Analyse 2018
Im Herbst 2018 wurde eine Restabfall-Analyse im Linzer Stadtgebiet durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass die Gruppe der Bioabfälle (16,9 %) und vermeidbaren Lebensmittelabfälle (15,4 %) sowie Kunststoffe, vorallem Leichtverpackungen (14,7 %) einen erheblichen Teil des Restmülls ausmachten. Auch Altpapier war mit 11,1 % mit hohem Anteil in den Hausmülltonnen zu finden.
Ausweitung der Haussammlungen
Basierend auf den Erkenntnissen aus der Analyse wird die Haussammlung beginnend mit diesem Jahr ausgeweitet. Bis Ende 2020 soll jede Liegenschaft im Ein- und Mehrfamilienbereich mit einem Sammelbehälter für Leichtverpackungen und Kunststoff oder dem gelben Sack ausgestattet sein.
Ab 2021 soll auch eine flächendeckende Versorgung mit Alpapierbehältern im Stadtgebiet vorhanden sein und die korrekte Entsorgung noch weiter fördern.
Eine der sinnvollsten Recyclingmaßnahmen ist die Sammlung von biogenen Abfällen und die anschließende Kompostierung. Seit 1994 sind deshalb Biotonnen in Linz flächendeckend eingeführt.Durch verstärkte Zusammenarbeit mit den Wohnungsgenossenschaften soll auch das Bewusstsein für die korrekte Trennung von Bioabfall und Grünschnitt steigen. 60 % werden zwar bereits korrekt gesammelt, hier gäbe es allerdings noch Potenzial. Seit 1994 sind Biotonnen in Linz flächendeckend eingeführt.
Mit der ReVital-Box sollen die Linzer zur Wiederverwertung angehalten werden. In ihr können gebrauchte, funktionstüchtige und wieder verwendbare Waren gesammelt werden. Im Anschluss werden diese geprüft, aufbereitet und in ReVital-Shops zu günstigen Preisen verkauft. Die Box ist kostenlos ausgewählten Alstoffsammelzentren und Volkshilfe-Shops erhältlich und kann auch dort abgegeben werden.
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