Nordico Stadtmuseum
"Heimat großer T*chter" setzt neue Denkmäler

- Von links: Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer, Direktorin Haus der Geschichte Österreich Monika Sommer, Leiterin des Nordico Stadtmuseums Andrea Bina und Kuratorin Marianna Nenning.
- Foto: BRS/Püringer
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Eine Woche vor dem Internationalen Weltfrauentag eröffnet im Nordico die neue Ausstellung "Heimat großer T*chter". Damit setzt das Linzer Museum nach "What the Fem*" den Frauenschwerpunkt im Kampf um Gleichberechtigung fort.
LINZ. Beim ehemaligen Bundeskanzler Bruno Kreisky läutete das Telefon. Am anderen Ende der Leitung war Edith Straub, die als verheiratete Frau ohne Erlaubnis ihres Ehemannes in den 1970er Jahren arbeiten gehen wollte und Rechte forderte. Geschichten, wie diese, erzählt die neue Schau "Heimat großer T*chter" im Linzerzimmer des Nordico Stadtmuseums. "Die Ausstellung rückt Akteure und Akteurinnen in den Fokus, die sich nicht mit scheinbaren Grenzen zufriedengeben wollten", erklärt Nordico-Leiterin Andrea Bina. Die einzelnen Geschichten zeigen, wie sie ihren Handlungsspielraum nutzten und Fortschritte erkämpften. Im Fall von Frau Straub bedeutet das, nach nur wenigen Monaten ihres Anrufs und der Familienrechtsreform selbstbestimmt als Hauptschullehrerin arbeiten zu können.
Strategien auf das Podest heben

- Von 2. März bis 28. Mai erzählt die Schau "Heimat großer T*chter" die Geschichten engagierter Menschen im Kampf für Gleichstellung und mehr Gerechtigkeit.
- Foto: Lorenz Paulus/hdgö
- hochgeladen von Sarah Püringer
"Wir stellen keine Personen auf die Stelen, sondern Strategien, mit den Geschlechterverhältnisse verändert wurden", erklärt Marianna Nenning, die die Ausstellung zusammen mit Stefan Benedik kuratiert hat. Die Schau, deren Titel von der österreichischen Bundeshymne herrührt, behandelt auch aktuelle Themen, wie etwa die Rechte von 24-Stunden-Betreuer und Betreuerinnen sowie von intergeschlechtlichen Personen.
"Zeit für neue Denkmäler"
"Durch das Engagement von mutigen Menschen und Initiativen werden sichtbare oder auch unsichtbare Barrieren abgebaut und Hand in Hand damit Diskriminierung", erklärt Monika Sommer. Die gebürtige Linzerin ist die Direktorin des Hauses der Geschichte Österreich, für das die Ausstellung ursprünglich konzipiert wurde. Den ersten Stopp legt die Wanderausstellung nun in der oberösterreichischen Landeshauptstadt ein, wirft aber auch einen Blick über die Stadtgrenzen hinweg. Für Sommer stellt das Museum an sich einen Ort des Ausverhandelns dar: "Mit 'Heimat großer T*chter' möchten wir gesellschaftliche Debatten auf Augenhöhe ermöglichen — Es ist Zeit für neue Denkmäler". Eröffnung feiert die Ausstellung heute Abend, 1. März, um 19 Uhr. Besucherinnen und Besucher können dann bis 28. Mai in die zehn Geschichten engagierter Personen eintauchen. Mehr Infos: nordico.at


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