JKU-Forschung: Mehr Geld für sozial benachteiligte Schulen notwendig
Ziel: Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Schulen mit schwierigen Ausgangsbedingungen.
LINZ (ok). Der aktuelle OECD-Bericht „Education at glance“ verweist auf eine hochbrisante Entwicklung im Bildungsbereich. Schulen mit schwierigen Ausgangsbedingungen – gekennzeichnet durch einen hohen Anteil von Kindern aus bildungsfernen Gruppen und mit nicht-deutscher Muttersprache – haben große Schwierigkeiten, ihre ohnedies bereits benachteiligten SchülerInnen ausreichend zu fördern. JKU-Forscher der Institute für Pädagogik und Psychologie (Professor Herbert Altrichter) und des Instituts für Soziologie (Professor Johann Bacher) forschen bereits seit Jahren an dieser Problematik – und zeigen verschiedene Lösungswege auf.
Denkbar wäre eine Quotenregelung verbunden mit einem „Busing“. Dabei soll in jeder Schule der Anteil benachteiligter Schüler einen bestimmten Prozentsatz nicht überschreiten. Um dies zu gewährleisten, werden Schüler mit dem Bus zu einer anderen Schule transportiert. In den USA wurde dieses Modell in den 1960er und 1970er in vielen Städten und Bezirken eingeführt. Es scheiterte aber häufig am Widerstand der Eltern der weißen Mittelschicht.
Das vorgeschlagene JKU-Modell versucht im Unterschied zum „Busing“ eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Schulen mit schwierigen Ausgangsbedingungen zu erreichen: Schulen mit höherem Anteil an sozial benachteiligten Kindern sollen mehr Ressourcen erhalten, da sie unter schwierigeren Bedingungen arbeiten. Praktisch könnte der Sozialindex auf Basis der Bildungsstandarderhebungen berechnet werden, da die benötigten sozialstrukturellen Merkmale erhoben werden.
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