"Ich will bei anderen etwas bewirken"

„Die Erfüllung und die Freude, die man während des Schreibens erfährt, sind das Einzige, worum es geht“, sagt Marianne Jungmaier, 28, Autorin mit Leib und Seele. Dennoch kommt der Leser bei den Geschichten der Linzerin nicht zu kurz, ganz im Gegenteil: „Ich will die Menschen erreichen und mit meinen Texten etwas bei ihnen auslösen.“

Inspirierende Orte
Die Freude am Schreiben teilt sie dabei mit der Lust am Reisen. „Manche Orte in dieser Welt sind besonders inspirierend. In Südindien gibt es zum Beispiel einen Ort, an dem ich mich sehr wohlfühle und mich ganz dem Schreiben widmen kann.“ In dieser Gegend spielt auch jener Prosatext, für den sie vom Land Oberösterreich kürzlich mit der Talentförderungsprämie für Literatur ausgezeichnet wurde. „Es ist toll, Preise zu gewinnen und auch eine schöne Bestätigung der eigenen Arbeit. Mein Antrieb liegt aber in meiner Arbeit selbst.“ Und dass sie intensive, beeindruckende Geschichten schreiben kann, hat sie schon mit ihrem ersten Buch „Die Farbe des Herbstholzes“ bewiesen. Dennoch will das Fördergeld investiert werden, schließlich hat die Halbnomadin Marianne Jungmaier Reisegeschichten zu erzählen. „Ich will mich auf die Spuren von starken Frauen wie Ida Pfeiffer begeben, die im 19. Jahrhundert alleine auf dem Schiff nach Brasilien oder Indien gereist ist.“ Dabei erzählt Marianne Jungmaier aus der Perspektive einer alleinreisenden Frau. Dass auch sie sich dabei in mitunter gefährliche Gegenden begibt, ist für sie keine Hürde sondern selbstverständlich.

Zurück nach Indien
„Vielleicht bin ich in dieser Hinsicht mutig, aber ich kenne auch Angst. Die Angst ist das Warnsystem, das dich in einer schwierigen Situation beschützt. Durch sie weiß ich, worauf ich mich einlassen kann.“ Eine Mischung aus Mut und Vorsicht, die sie nächste Woche wieder nach Südindien begleitet, wo sie an einem Roman arbeiten wird. Und wieder diese Erfüllung sucht.