Bauvorhaben Mengerstraße
JKU-Rektor wünscht sich Sonderwidmung für geplanten Uni-Ausbau

- Dieses Grundstück im Bereich der Mengerstraße soll demnächst in Bauland umgewidmet werden.
- Foto: BRS
- hochgeladen von Silvia Gschwandtner
Die Stadt Linz plant aktuell im Bereich der Mengerstraße im Universitäts-Viertel eine weitere Umwidmung von Grünland in Bauland. Wir berichteten HIER. Die Linzer Grünen sprechen sich deutlich gegen dieses Vorhaben aus und berufen sich dabei auf die Stadtklimaanalyse und die Stellungnahme der Oö. Umweltanwaltschaft. Geht es nach JKU-Rektor Meinhard Lukas, soll das Areal – falls umgewidmet wird – eine Sonderwidmung "Universität" erhalten. Für die Ansiedlung rund um die geplante neue Technische Universität (TU) brauche es Flächen. Eine Online-Petition gegen die Flächenumwidmung gibt es mittlerweile auch bereits.
LINZ. Für ein geplantes Bauvorhaben soll im Linzer Stadtteil Dornach-Auhof eine Fläche von rund 12.000 Quadratmetern von Grünland in Bauland umgewidmet werden. Auf der Hälfte davon ist ein Wohnungsbau vorgesehen, der übrige Teil soll zum Park umgestaltet werden. Aktuell befindet sich dort ein aktiver Morgentau-Gemeinschaftsgarten.
Schobesberger: Stadtklimaanalyse soll verbindlich werden
In einer Stellungnahme sprach sich Oö. Umweltanwalt Martin Donat bereits deutlich gegen die geplante Verbauung aus. Der Bereich liegt laut Stadtklimaanalyse in einem essenziellem Frischluftkorridor. "Solche wertvollen Flächen müssen daher auch für die Zukunft bewahrt und von Verbauung freigehalten werden. Deshalb muss die Stadtklimaanalyse möglichst rasch verbindlicher Teil unserer städtischen Bebauungsgrundlagen werden", fordert Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne). Darüber hinaus sollten diese Planungsgrundlagen auch in der OÖ Raumordnung verbindlich verankert werden.
Luger: "Trotz Klimaschutz wird nach wie vor gebaut werden"
Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) betonte, darauf angesprochen, dass trotz Bekenntnis zum Klimaschutz "nach wie vor gebaut werden würde in dieser Stadt" und geplante Vorhaben im "Einzelfall abzuwägen und zu entscheiden seien". Im konkreten Fall der Mengerstraße würden aber aus der Vergangenheit vorliegende Ergebnisse berücksichtigt. Diese würden sich in den maximalen Gebäudehöhen, sowie in einer verpflichtenden Dachbegrünung niederschlagen. Auch würde eine öParkanlage integriert, sowie Baumpflanzungen vorgenommen.
Naturschutz: Widerspruch zum ÖEK
Diese Maßnahmen reichen aus Sicht von Schobesberger in diesem Fall jedoch nicht aus. Das Areal sei Teil einer durchgehenden Vernetzung von Grünräumen bis zum Stadtrand. Wie wertvoll die Kaltluftzone für die Kühlung und Durchlüftung unserer Stadt bis hin in die südlichen Stadtteile sei. Daran lasse die Stadtklimaanalyse keine Zweifel. Eine Stellungnahme seitens der Naturschutzabteilung des Landes OÖ bekräftigt diese Argumentation: Die beantragte Bebauung steht im Widerspruch zu dem im örtlichen Entwicklungskonzept (ÖEK) 2013 festgelegten Planungsziel Grünanlage. Durch eine Verbauung käme es zu „einem nicht kompensierbaren Verlust an Grünland, Ausgleichsflächen und gewachsenem Boden." Ein solcher Eingriff wäre auch durch ökologische Maßnahmen nicht kompensierbar, heißt darin.
Lukas: Sonderwidmung für Universitäts-Ausbau
Die Debatte rund um die Umwidmung ruft auch JKU-Rektor Meinhard Lukas auf den Plan. Zur Frage, ob die Fläche umgewidmet werden soll, möchte er sich zwar direkt nicht äußern, sollte dies aber der Fall sein, dann als Sonderwidmung für die Universität. Weiters appelliert er an Stadt und Land, ein Konzept für die Erweiterung der Johannes Kepler Universität zu erarbeiten. In den nächsten Jahren soll der Campus um die TU für Digitalisierung und Transformation erweitert werden. "Wenn man dieses Vorhaben ernsthaft angehen will, dann braucht es dazu auch die notwendigen Flächen", so Lukas.
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