Letzte Generation
Klima-Aktivisten auf Linzer Hauptstraße festgeklebt
Fünf Klimaaktivisten haben sich am Montagmorgen auf der Linzer Hauptstraße festgeklebt und blockierten eine Stunde lang den Frühverkehr. Sie fordern unter anderem Tempo 100 auf der Autobahn. Viel Verständnis ernteten die Gruppe Letzte Generation allerdings nicht für ihre Aktion.
LINZ. Fünf Klimaaktivisten der Gruppe "Letzte Generation" blockierten am Montagmorgen, ab 8 Uhr, den Frühverkehr auf der Hauptstraße nach der Nibelungenbrücke auf Höhe der Rudolfkreuzung und klebten sich zum Teil auf der Fahrbahn fest.
Forderung nach Tempo 100
Das dürftige Ergebnis der Uno-Klimakonferenz (COP27) im ägyptischen Badeort Scharm al-Scheich sei laut "Letzte Generation" eine "bittere Enttäuschung" und zeige, dass sich sich "wieder einmal die Öllobby durchgesetzt habe". Deshalb wolle man mit der Aktion in Linz ein Zeichen setzen. Die Gruppe forderte "sinnvolle Energiesparmaßnahmen". Auf den Transparenten stand die Forderung nach Tempo 100 auf der Autobahn. Das "kostet nichts, und erspart uns jedes Jahr 180 Millionen Liter Sprit und 460.000 Tonnen CO2" sagt Jelena Saf, eine der Festgeklebten. Mitstreiter Jacob Ranftl forderte von der Bundesregierung in Sachen Tempo 100, den Empfehlungen des Umweltbundesamtes zu folgen.
Genervte Autofahrer
Nur Wenige, die wegen der Aktion im Stau standen, haben Verständnis für diese Form des Protestes. Autofahrer und Passanten reagierten teils aggressiv, wie dieses Video zeigt.
Auch innerhalb der Klimabewegung ist man sich längst nicht einig über Sinn und Unsinn dieser Protestform. Jan Aigner von Fridays for Future Linz, sagte kürzlich im meinbezirk.at Interview: " Straßenblockaden sind für uns ausgeschlossen. Nicht nur weil sie viele Mitmenschen nerven, sondern insbesondere, weil sie Straßen für Liefer- und Rettungsdienste versperren".
Kritik aus der Politik
Kritik folgte auch umgehend aus der Politik. Verkehrsstadtrat Martin Hajart (ÖVP) pocht auf "Dialog statt blindem Aktionismus". Sicherheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ) sprach von einer "idiotischen Aktion" und fordert Strafen. Nach einer Stunde war die Straße wieder frei. Zwei Aktivisten konnten so weggetragen werden, bei den drei Festgeklebten kam Lösungsmittel zum Einsatz. Der Stau war erheblich.
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