"Land unter" im Salzkammergut – Traunsee geht zurück – B145 wieder offen

Am Gmundner Stadtplatz tummelten sich in den letzten Tagen zahlreiche Boote. | Foto: Spitzbart
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  • Am Gmundner Stadtplatz tummelten sich in den letzten Tagen zahlreiche Boote.
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SALZKAMMERGUT. UPDATE, 4. Juni, 9.20 Uhr. Die Wasserpegel der Salzkammergut-Flüsse gehen stetig zurück. Ebenso werden die Wassermassen in Gmunden weniger – der Traunsee ist seit gestern ein paar Zentimeter gefallen. Trotzdem stehen Teile des Gmundner Rathausplatzes und Teile der Innenstadt zwischen Rathausplatz und Esplanade weiter unter Wasser (Fotos dazu am Ende der Bildergalerie von Wolfgang Spitzbart).

Vor kurzem wurde auch die B145 wieder für den Verkehr freigegeben. Gesperrt bleiben allerdings weiterhin folgende Straßen:
B120 Scharnsteinerstraße zwischen Ortsdurchfahrt Gmunden und Altmünster
L1296 Offenseestraße im gesamten Verlauf
L547 Hallstätterseestraße über den Koppenpass auf steirischer Seite
L1304 Traunsteinstraße im gesamten Verlauf

Weitere Infos folgen, sobald sie eintreffen.

UPDATE: 3. Juni, 9 Uhr. Die Hochwassersituation im Inneren Salzkammergut hat sich etwas entspannt, im Rest des Bezirks bleibt die Lage aber weiterhin dramatisch. Die Wasserpegel von Traun und Ischl sind über Nacht etwas gefallen, allerdings ist der Wasserstand des Traunsees weiterhin besorgniserregend hoch. Der See ist auch vielerorts über die Ufer getreten – der Stadtplatz steht etwa knietief unter Wasser. Die Einsatzkräfte versuchen gerade, das Wasser von der Tiefgarage im Zentrum fernzuhalten.

Verkehrsinfo und Straßensperren
Bezirksweit sind derzeit etwa 750 Feuerwehrleute im Einsatz. Bad Ischl ist von Oberösterreich aus noch immer nicht erreichbar. Und auch Ebensee ist derzeit – ebenso wie Hallstatt und Obertraun – von der Außenwelt abgeschnitten. Die B145 wird voraussichtlich noch bis morgen gesperrt bleiben.
Gesperrt ist derzeit auch die Großalm Landestraße, die Almsee Landesstraße sowie die Langbathsee- und Offenseestraße. (Weitere Verkehrsmeldungen folgen, Anm. der Red.)

Aktuelle Bilder aus Ebensee und Gmunden finden Sie auch auf Seite 3 der Bildergalerie.

2. Juni, 12 Uhr: Die Hochwasser-Lage im Bezirk Gmunden ist derzeit dramatisch. Mehrere Feuerwehren sind gleichzeitig im Einsatz. Besonders betroffen ist derzeit das Innere Salzkammergut, das derzeit nur über Mondsee erreichbar ist. Gesperrt ist aktuell die B145 ebenso wie das Weißenbachtal.
Obertraun ist derzeit komplett von der Außenwelt abgeschnitten und auch die Pass-Gschütt-Bundesstraße (B166) ist gesperrt.
Ebenso dramatisch ist die Situation in Ebensee – die Wassermassen haben an der Offenseestraße eine Brücke beschädigt.
Auch der Zugverkehr zwischen im Inneren Salzkammergut – auf der Strecke Attnang-Puchheim – Steinach-Irdning wurde eingestellt.
In Gmunden ist außerdem die Traunsteinstraße gesperrt.

Anbei noch eine Info des Bezirksfeuerwehrkommandos (Stand 16 Uhr):
Der in der Nacht auf Sonntag, 2. Juni 2013 eingesetzte starke Regen hat den Bezirk Gmunden schwer erwischt und sorgte für katastrophale Zustände im Bezirk.
Vor allem in der Nacht kam es im inneren Salzkammergut zu großflächigen Überflutungen welche sich im Laufe der Zeit auf den gesamten Bezirk ausgebreitet haben. Nicht nur das Wasser sondern auch die zahlreichen Murenabgänge stellen die Einsatzkräfte vor schwierige Aufgaben.

Der Pegel der Traun im Bereich Bad Ischl hat sich auf der Rekordmarke von rund sechs Metern eingependelt. Zustrom erhält die Traun weiterhin vom Hallstättersee. Der Traunsee ist bereits mehrfach über die Ufer getreten. Die Marke steht mit Stand (16.30 Uhr) rund 15 Zentimeter unter dem Jahrhunderthochwasser von 2002.

Alle Feuerwehren des Bezirkes sind bzw. waren bei bereits hunderten Einsätzen im Dienst. Neben den Überflutungseinsätzen gab es auch bereits zahlreiche Personenrettungen welche teilweise fahrlässig ausgelöst wurden und die Einsatzkräfte selbst in Gefahr brachten. So mussten bereits mehrfach Personen aus PKW geborgen worden welche in abgesperrte Einsatzgebiete einfuhren.
Unterstützt werden die Einsatzkräfte der Feuerwehr von der Polizei sowie vom Roten Kreuz. In Ebensee unterstützt das Bundesheer bereits die Einsatzkräfte mit Fahrzeugen um zu den abgeschnittenen Personen vordringen zu können. Die Arbeiten werden mit Sicherheit den heutigen und den morgigen Tag andauern.

Bis auf weiteres sind folgende Verkehrswege nicht erreichbar:
Die B 145 Salzkammergutstraße ist zwischen Ebensee und Bad Ischl weiterhin gesperrt; die Umleitung führt über Thalgau – Hof – St. Gilgen – Bad Ischl.
Voraussichtliche Dauer der Sperre/Umleitung wird rund zwei Tage in Anspruch nehmen.

Update 2. Juni, 20 Uhr – aktuelle Fotos:
Aktuelle Fotos aus Bad Ischl finden Sie am Ende der Bildergalerie – Fußballplatz ist unter Wasser, Traun auf Höchststand, zahlreiche Überflutungen, Hochwasserschutz beim Café Zauner.

Nora Capek (ab Foto Nr 7. – 21Fotos) aus Bad Ischl: Traun in Richtung Bahnhof, Eisenbahnbrücke und Stadteinfahrt Bad Ischl. Aktuell: Auch noch Fotos von Ebensee von Nora Capek.

C. Gruber (1 Foto)

Katja Lechner (Gosau, 2 Fotos)

Martin Rimpf (Ebensee, 1 Foto)

Patricia Spitzbart (Altmünster Solarbad, 1 Foto)

FF Scharnstein (15 Fotos)
Die Aussendung der FF Scharnstein zu den Fotos:
"Seit den frühen Morgenstunden des 2. Juni befinden sich die Feuerwehren des Pflichtbereiches Scharnstein im Hochwasser-Dauereinsatz. Die ersten Notrufe aufgrund von Überflutungen gingen um 00.57 Uhr bei der Feuerwehr ein. Der Pegelstand des Almflusses war bis zu diesem Zeitpunkt innerhalb von drei Stunden um einen Meter angestiegen. Ab 2.45 Uhr erfolgte die Alarmierung der FF Scharnstein und der FF Viechtwang in kurzen Abständen zu den am meisten gefährdeten Objekten direkt am Almfluss. In der Zwischenzeit stieg der Wasserstand der Alm weiterhin bedrohlich an und erreichte gegen 9 Uhr vormittags den Höchststand mit 3,40 Metern bei einer Hochwasser-Alarmgrenze von 1,70 Metern, sodass einzelne Straßenzüge wegen totaler Überflutung gesperrt werden mussten. In der Einsatzzentrale des Feuerwehrhauses Scharnstein wurden die Einsätze nach Dringlichkeit koordiniert und abgearbeitet.

Hierbei leisteten die Investitionen an modernen Geräten und Anlagen in den letzten zwei Jahren wertvolle Dienste. Bis zur Erstellung dieses Zwischenberichtes leisteten über 70 Mann 71 Einsätze der örtlichen Feuerwehren (FF Scharnstein 41, FF Viechtwang 29, FF Bäckerberg 1). Mit der Sandsackfüllanlage der FF Scharnstein und der Unterstützung durch die Gemeinde-LKW wurden 950 Sandsäcke abgefüllt und verbracht. Ein Einsatzende ist vorerst nicht abzusehen, obwohl der Pegelstand der Alm leicht rückläufig ist, die Regenfälle halten jedoch weiterhin unvermindert an. Eine tolle Unterstützung erhielten die Feuerwehren durch das Rote Kreuz Scharnstein, das innerhalb kürzester Zeit die Versorgung aller Feuerwehrmänner mit Essen und Getränken übernahm."

Update: Sonntag Nachmittag.

Der Traunsee steigt und steigt, Feuerwehren und Polizei sind im Dauereinsatz. In Altmünster ging heute eine mehrere tausend Quadratmeter große Mure ab. Die vorbeiführende Straße Altmünster-Neukirchen musste deshalb komplett gesperrt werden. Sieben Stück Vieh, die sich dort auf der Weide befanden, mussten in Sicherheit gebracht werden. Die Feuerwehr und ein Baggerunternehmen führten die Aufräumungsarbeiten durch. (SIEBEN FOTOS VON WOLFGANG SPITZBART). Die enormen Regenmengen stellten heute die Kraftwerksbetreiber vor große Herausforderungen. In Gmunden wurden die Schleusen voll geöffnet, um die Überflutungen am Traunsee "in Grenzen" zu halten. (4 FOTOS VON WOLFGANG SPITZBART)

Land OÖ verspricht Hochwasseropfern Hilfe
Während die Hochwasserpegel in Oberösterreich noch steigen, will Landesrat Max Hiegelsberger den Betroffenen Mut machen und sagt den Geschädigten Unterstützung aus dem Katastrophenfonds des Landes Oberösterreich zu. "Der Katastrophenfonds des Landes Oberösterreich hilft rasch und unkompliziert“, betont der zuständige Landesrat. „Es braucht niemand Angst haben, dass er auf der Strecke bleibt. Der Katastrophenfonds ist ein bewährtes und eingespieltes System. Für die Betroffenen wird daher rasch Unterstützung aus dem Katastrophenfonds bereitgestellt“, so der Landesrat weiter.

Landeshauptmann Josef Pühringer hat zudem bereits mit der zuständigen Bundesministerin für Finanzen, Dr. Maria Fekter Kontakt aufgenommen. Sie hat auch seitens der Bundesregierung eine Mittelaufstockung für die Katastrophenschutzmaßnahmen sowie zur Beseitigung von Infrastrukturschäden zugesagt. "Somit kann das bewährte System der Katastrophenfondsfinanzierung Bund-Länder sofort in Funktion gesetzt werde, damit den Betroffenen rasch geholfen werden kann", so LH Pühringer.

Die Antragstellung erfolgt ausnahmslos über die Gemeindeämter, Stadtämter oder Magistrate, in deren Gebiet der Schaden entstanden ist. Die Anträge liegen dort auf, können aber auch von der Homepage des Landes unter www.land-oberoesterreich.gv.at(Themen > Land- und Forstwirtschaft > Formulare) herunter geladen werden. Gemeinden, Stadtämter oder Magistrate bestätigen den Schaden dem Grunde nach und schicken die Anträge zur Abwicklung an den Katastrophenfonds bei der zuständigen Abteilung Land- und Forstwirtschaft.
Die Gemeinden leiten den Antrag umgehend an den Katastrophenfonds des Landes weiter. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Katastrophenfonds nehmen nach Einlangen der Anträge Kontakt mit den Antragsstellern auf. Für spezielle Fragen zur Schadensbewältigung stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Katastrophenfonds innerhalb der Bürozeiten (Montag, Dienstag und Donnerstag von 8.00 bis 17.00 Uhr, Mittwoch von 8.00 bis 13.30 Uhr und Freitag von 8.00 bis 13.00 Uhr) telefonisch zur Verfügung unter der Nummer 0732/ 7720 – 118 08, oder – 118 09, oder - 118 07 bereit. 30 Tage haben die Betroffenen Zeit für die Antragsstellung.

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