Ordensklinikum Linz
Linz erhält ein Zentrum für Infektionsmedizin
Am Ordensklinikum Linz wird das österreichweit einzige "Interdisziplinäre Zentrum für Infektionsmedizin und Mikrobiologie" (iZIM) eingerichtet. Der Aufbau war bereits vor der Corona-Pandemie geplant, wobei die Umsetzung jetzt schnellstmöglich beschlossen wurde.
LINZ. Am Ordensklinikum Linz wird das österreichweit erste interdisziplinäre Zentrum für Infektionsmedizin und Mikrobiologie (iZIM) eingerichtet. Es soll sich allen Aspekten rund um Infektionen wie der Diagnose und Handlungsempfehlungen annehmen.
Infektionen gehören zu den drei häufigsten Todesursachen. Laut Statistik Austria verstarben 2018 1.293 Menschen in Österreich an bakterieller Lungenentzündung, weitere 451 an Influenza. In der Saison 2016/17 wurden gar 4.436 Influenzatote verzeichnet. Die demografische Entwicklung verschärft diese Problematik laut Ordensklinikum Linz. Die Bevölkerung wird älter, ihr Immunsystem schwächer und immunsuppressive Therapien werden komplexer.
„Der Aufbau eines interdisziplinären Zentrums für Infektionsmedizin und Mikrobiologie war am Ordensklinikum Linz bereits in Planung, basierend auf den Erfahrungen während der aktuellen Pandemie wurde nun die schnellstmögliche Umsetzung beschlossen“, berichtet Stefan Meusburger, Medizinischer Geschäftsführer am Ordensklinikum Linz.
Vollbetrieb ist ab 2021 vorgesehen
Mit dem Institut für Hygiene, Mikrobiologie, Tropenmedizin und der analyse BioLab GmbH als Laborpartner, aber auch dem Referenzzentrum für antimikrobielle Resistenzen für Österreich verfüge das Klinikum über "ein starkes Fundament für das neue Zentrum". Der Vollbetrieb soll 2021 beginnen.
„Am Beispiel der SARS-CoV-2 Pandemie wird sehr klar, welche Dimension ein reibungsloses Zusammenspiel von abgestimmtem Krankenhausmanagement, mikrobiologischer best practice Diagnostik, Krankenhaushygiene und Infektionskontrolle haben", sagt Petra Apfalter, Leiterin des Institutes Hygiene, Mikrobiologie und Tropenmedizin.
Ein Test alleine sei noch keine Diagnose, ergänzt Christopher Lambers, Leiter der Abteilung für Pneumologie am Ordensklinikum Linz. Das iZIM stehe für einen transparenten Zugang für Zuweisende und Patienten, unabhängig davon, ob ihr Fall akut oder geplant ist beziehungsweise, ob sie eine seltene Infektion oder eine intensive Form haben oder nicht. Vorgesehen sind Spezialambulanzen wie eine Impfambulanz oder eine Ambulanz für Reiserückkehrer. Zur Verfügung stehen werden außerdem vier Isolierbetten am Standort Elisabethinen und zwei Intensivbetten am Standort Barmherzige Schwestern. Die Zahl der Betten kann im Pandemiefall erweitert werden.
Zusätzlich zum neuen Zentrum werden am Ordensklinikum Linz derzeit Krankenhaushygiene und Infektionskontrollen gesichert sowie das ABS-Programm verstärkt. Dieses sieht einen verantwortungsvollen und zielgerechten Einsatz von Antibiotika vor.
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