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Naturjuwel in Pichling in Gefahr?

- Weil 18 Meter lange Elektrohybrid-Busse hier wohl kaum vorbeikommen, muss die Neufeldergasse verbreitert werden.
- Foto: Baumgartner/BRS
- hochgeladen von Andreas Baumgartner
Weil die neuen Buslinien 13 und 14 den Mona Lisa-Tunnel umfahren sollen, fürchten Anrainer um den Aumühlbach. Das Gewässer wurde erst 2019 von der Stadt aufwendig renaturiert. Im Rathaus versucht man zu beruhigen.
LINZ. "Wie ich aus den Medien erfahren habe, sollen die neuen Buslinien 13 und 14 vor dem Mona Lisa-Tunnel über die ÖBB-Begleitstraße abfahren und damit dem Berufsverkehr entgehen", schreibt ein Bewohner der Neufeldergasse im Stadtteil Pichling der StadtRundschau.
Busse umfahren Mona Lisa-Tunnel
Kürzlich gab die Stadt die Grobplanung der geplanten öffentlichen Nord-Süd-Verbindung bekannt. Die neuen Buslinien sollen künftig Urfahr mit dem Industriegebiet und den Stadtteilen Ebelsberg und Pichling verbinden. Anstatt den Mona Lisa-Tunnel zu nutzen, sollen die Busse zum Bahnhof Ebelsberg und danach in die Moosfeldstraße/Neufeldergasse fahren. "Berufsverkehr und vorhandene Staubereiche werden in die Routenplanung einbezogen“, heißt es in einer Erklärung der Linz AG. Die Umfahrungsroute dürfte Spaziergängern und Radpendlern bestens bekannt sein – bisher führt hier ein Radweg entlang des Aumühlbachs und über den Tunnel an die Traun.
Radstrecke müsste ausgebaut werden
Erst 2019 wurde das Gewässer aufwendig renaturisiert. "Muss der Bach jetzt bald der neuen Bustrasse weichen?“, fragen die Anrainer. Dass sich die E-Busse über die verwinkelte Radstrecke schlängeln, ist kaum vorstellbar. Für die 18 Meter langen Elektrohybrid-Busse ist die Neufeldergasse stellenweise viel zu eng. Die erforderlichen baulichen Adaptionen werden derzeit von der Stadt Linz geprüft und ausgearbeitet, heißt es in einer Stellungnahme der Linz AG. Gegenüber der StadtRundschau bestätigt Vizebürgermeister Markus Hein die Ausbau-Pläne: "Die beiden Buslinien werden abseits der Staustrecken geführt, damit der öffentliche Verkehr schneller vorankommt als der Individualverkehr. Der Bach bleibt natürlich erhalten, die Renaturierung ist nicht in Gefahr."
Anrainer hinterfragen Sinn
Zumindest was den Aumühlbach angeht, könnten die Anrainersorgen unbegründet sein. Dennoch hinterfragt man in der Siedlung die Sinnhaftigkeit des Bauvorhabens. Der Stau bilde sich ohnehin auf der Umfahrung vor dem Tunnel und löse sich auf Höhe Lunzerstraße wieder auf. "Ein Abfahren vor dem Tunnel bringt kaum eine Zeitersparnis", so ein Anrainer. Auch Linz-plus-Spitzenkandidat Lorenz Potocnik staunt über die Umfahrungspläne, die "auf jeden Fall einen ziemlichen Umbau erfordern“ würden. Potocnik möchte in der Sache "alle Pläne und alle Alternativen sehen. Ich habe es satt, dass die LinzerInnen und Betroffenen nie Pläne zu Gesicht bekommen.“
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