Restaurierung abgeschlossen
Neue Einblicke in die Krippe des Linzer Mariendoms

Foto: Mariendom Linz
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Staub, Schimmel, Risse oder abgebrochen Teile gehören ab sofort der Vergangenheit an. Die eineinhalb Jahre andauernde Restaurierung der Krippe im Linzer Mariendom ist pünktlich zum Advent abgeschlossen.

LINZ. Vor mehr als 100 Jahren war gar nicht geplant, die Krippe in der Krypta des Linzer Mariendoms aufzubauen – zu finster sei es dort unten. Mittlerweile erstrahlen Krypta und Krippe im Dom im freundlich hellen LED-Licht. So sei "die Geschichte der Krippe auch eine Geschichte der modernen Lichttechnik", erzählt Dombaumeister Wolfgang Schaffer. Die Krippe im Mariendom wurde in den letzten zwei Jahren umfangreich restauriert. Nun sind die Arbeiten abgeschlossen – die gesamte Krippe kann täglich im Advent und über die Weihnachtsfeiertage hinaus von 11 bis 17 Uhr besichtigt werden.

Zusammenspiel vieler Fachbereiche

Für Petra Weiss, Leiterin der Abteilung für Oberösterreich des Bundesdenkmalamts war die "Zusammenarbeit vieler Fachgebiete die große Herausforderung" bei den Arbeiten. Mit größtmöglicher Sorgfalt wurden die mehr als 80 Figuren, die Korkbauten der Krippenlandschaft mit der darüber thronenden Gloriole sowie die Hintergrundmalereien gereinigt, bildhauerisch ergänzt oder mit frischer Farbe versehen. Die Maßnahmen führte das Wiener Atelier Prenner & Scheel, Holzrestauratorin Petra Gröger mit ihrem Team sowie das Bundesdenkmalamt durch. Damit die Krippe in der Krypta "für die nächsten 50 Jahre gut aufgehoben ist", wurde auch das spezielle Raumklima in der Krypta berücksichtigt, so Weiss. Dazu zählen Lüftungsklappen, die sich bei Regen automatisch schließen sowie in den Boden eingelassene Kiesränder, die die Luftfeuchtigkeit regulieren.

Figuren auf Augenhöhe begegnen

Eine Kooperation mit dem Ars Electronica Futurelab ermöglicht es, den Krippenfiguren virtuell auf Augenhöhe zu begegnen. „Es ist faszinierend, die Gesichtsausdrücke, die Mimik und die unzähligen Details, die man sonst beim Besuch der Krippe gar nicht erkennen kann, aus nächster Nähe betrachten zu können“, so Dommeister Clemens Pichler. Die virtuelle 360-Grad-Inszenierung folgt der religiösen Dramaturgie der Weihnachtsgeschichte. Die Texte dazu gestaltete Dompfarrer Maximilian Strasser, der darin ausgewählte Figuren der Krippe und ihre Geschichten theologisch beleuchtet. Schauspielerin Bettina Buchholz und Schauspieler Franz Strasser sprachen die Texte ein.

Bis zu 500 Fotos pro Figur

Möglich gemacht wurde das Projekt durch eine Kooperation mit dem Ars Electronica Futurelab. Mithilfe einer neuartigen Vermessungs- und Konservierungsmethode, der Fotogrammetrie, wurden von Dominik Juchum und seiner Multimedia-Agentur sämtliche Figuren, aber auch die komplette Krippenarchitektur sowie die Hintergrundgemälde von allen Seiten fotografiert. "Manche Figuren benötigten bis zu 500 Fotos, um den Reflexionen entgegenwirken zu können und gleichzeitig einen hohen Detailgrad zu erreichen", so Juchum.


Patenschaften für Krippenfiguren

Die Kosten für die Restaurierung und Konservierung der Krippe belaufen sich auf rund 300.000 Euro. Darum bittet die Initiative Pro Mariendom um Unterstützung und Spenden. Eine Möglichkeit dazu ist die Übernahme einer Patenschaft für eine Krippenfigur. Als Dankeschön erhalten Patinnen und Paten ihre Figur als 3D-gedruckte Miniaturausgabe und haben so ein Stück Weihnachtsgeschichte immer bei sich zu Hause. Auch mit dem Kauf regionaler und nachhaltiger Geschenke mit Krippen-Bezug wird die Restaurierung unterstützt.

Zur Sache

Erstmals präsentiert wird das audiovisuelle Erlebnis im Rahmen der Ars Electronica Home Delivery bei Deep Space am 2. Dezember, um 19 Uhr online auf ars.electronica.art/homedelivery/de

Die virtuelle Krippe kann auch in der Krypta zu den Besuchszeiten von 11 bis 17 Uhr besichtigt werden – zwischen 14 und 16 Uhr stehen 3D-Brillen für ein besonders spektakuläres Eintauchen in die Krippe bereit.

Im Deep Space 8K des Ars Electronica Centers sind Vorstellungen am 18. Dezember (10.30, 13.30 & 17.30 Uhr), 19. Dezember (13.30 & 17.30 Uhr) geplant. Zudem vom 26. Dezember bis 9. Jänner täglich um 10.30, 13.30 & 16.30 Uhr (ausgenommen montags sowie am 31.12. und 1.1.). Online gibt es die Krippe auf krippeimdom.at zu sehen.

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