Österreichweit längster Obus für Linz

24 Meter lang, 100 Prozent elektrisch betrieben, barrierefrei, vollklimatisiert und in moderner City-Runner-Optik mit großen Panoramafenstern, Ledersitzen und breiten Türen ausgestattet: So wurde der erste E-Bus der Linz AG heute erstmals vorgestellt. Insgesamt zwei von den 20 bestellten Busse sollen bereits ab November im öffentlichen Verkehr im Einsatz sein.

Hergestellt wurden die Busse von dem belgischen Fahrzeughersteller Van Hool. Dieser setzte   für elektrische Traktionsausrüstung ganz auf die Erzeugnisse der Firma Kiepe Electric. Um den XXL-Bus entsprechend von Belgien nach Linz transportieren zu können, fertigte Van Hool einen  eigenen, 30 Meter langen Tieflader an. Im Vergleich zu den herkömmlichen Bussen verfügen die neuen Fahrzeuge über insgesamt 180 Plätze. Im Detail teilt sich dies in 53 Sitzplätze, 126 Stehplätze, drei Stellplätze für Kinderwägen und zwei Rollstuhlplätze auf. Insgesamt können so um 30 Prozent mehr Passagiere befördert werden, als bei den 18 Meter langen Bussen, die bis jetzt im Einsatz sind.

"Die neuen Obusse sind die aktuell längsten Busse Österreichs und setzen einen weiteren Meilenstein für den öffentlichen Verkehrt im Linzer Zentralraum. Der innovative E-Bus mit Oberleitung der Firma Van Hool überzeugt neben höchstem Fahrgastkomfort und schnittigem Straßenbahn-Design vor allem durch ein nachhaltiges Konzept rund um die umweltfreundliche, emissionsfreie Antriebstechnik", sagt Linz AG-Generaldirektor Erich Haider. 

Neue Technik

Die Doppelgelenksfahrzeuge wurden mit einer neuen Antriebstechnik ausgestattet, die aus zwei Elektromotoren und einem batteriebetriebenen Ersatzantrieb besteht. Mithilfe des Batteriebetriebs wird es auch möglich sein, kurze Strecken elektrisch und ohne Oberleitungsverbindung bestreiten zu können. Die Höchstgeschwindigkeit der Busse beträgt 65 km/h.

Auch kameratechnisch wurde viel in die neuen Modelle investiert: So befinden sich zehn Kameras in den Straßenbahn-ähnlichen Bussen. Dazu kommt eine Rückfahrkamera, zwei Außenkameras an den Seiten und zwei Spiegelkameras. 

Die Kosten für die Busse belaufen sich auf insgesamt 20 Millionen Euro. Förderungen wurden der Linz AG vom Klima-und Energiefonds der österreichischen Bundesregierung in der Höhe von 1,2 Millionen Euro zugesagt. Auch beim Land Oberösterreich wurde ein Förderantrag gestellt. 

Start im November

Während der erste Bus bereits in Linz ist, folgte der Zweite erst etwas später nach.  Von 20. bis 25. Oktober wird dieser von Van Hool noch auf der größten europäischen Busmesse "busworld" ausgestellt, erst danach erfolgt der Transport nach Linz.

Bevor der Linienbetrieb aufgenommen werden kann, müssen in den nächsten Wochen noch infrastrukturelle Anpassungen durchgeführt werden. Hinzu kommen Mess- und Testfahrten für die Zulassung. Die Zulassung soll noch im September erfolgen. Ebenso werden 160 Mitarbeiter speziell für die Wartung und den Betrieb der Busse eingeschult. 

Mit Ende November sollen dann die ersten beiden Obusse für die Linie 45 von Hauptbahnhof bis Stieglbauernstraße und für die Linie 46 von Hafen bis Froschberg im Einsatz sein. 

Die Lieferung der restlichen Busse soll erst 2018 erfolgen. Laut Plan der Linz AG sollen 2019 alle Obusse in Betrieb sein. Zu den geplanten weiteren Buslinien gehörden die Linien 41 (Hessenplatz - Baintwiese), 43 (Hessenplatz - Stadtfriedhof/St.Martin), 45 (Hauptbahnhof-Stiegbauernstraße) und 46 (Hafen - Froschberg).