„Rund 70 Prozent der Bienen sterben“

Imker im Bezirk Linz-Land kämpfen oft um das Überleben ihrer Bienen. | Foto: Fotolia/Ludmila Smite
  • Imker im Bezirk Linz-Land kämpfen oft um das Überleben ihrer Bienen.
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Beizmittel in der Landwirtschaft
sollen Mitschuld am
Bienensterben haben.
von Kurt Traxl
¶BEZIRK (kut). Viele Bienenzüchter im Bezirk Linz-Land klagen über einen großen Verlust ihrer Bienen. „Da sich unsere Bienenstöcke neben vielen Maisfeldern befinden, sterben bei uns rund 70 Prozent der Bienen“, so ein betroffener Imker, der nicht genannt werden möchte. Ein geringes Bienenvorkommen hat auch eine Auswirkung auf Bienenprodukte. „Geschwächte Bienenvölker bringen keine Honigerträge und haben nur eine begrenzte Bestäubungsleistung. Der heimische Bedarf an Österreichischem Honig kann keinesfalls gedeckt werden. Hoffnung gibt uns das Regenerationspotenzial der Honigbienen. Der Völkerstand kann innerhalb eines Jahres durch Schwärme und Ableger wieder ausgeglichen werden“, erklärt Imker Gerhard Engleitner. Imker Hubert Geschwandtner aus Pasching: „Bei uns ist das Bienensterben noch nicht so dramatisch, da wir nur wenige Maisfelder in der Nähe unserer Bienenstöcke haben. Leider können wir die genaue Zahl nicht verifizieren, da viele Betroffene Imker nichts sagen und den Verlust ihrer Bienen eher als persönlichen Misserfolg sehen. Viele Kollegen denken sich, warum soll ich etwas sagen, ich bekomme ja nichts ersetzt.“ Tatsächlich bekommen Imker vom Staat oder Land keine Entschädigungen auf Verluste.
Der Bienensachverständige für den Bezirk Linz-Land Konrad Sauerschnig hat einen Lösungsvorschlag: „Viele negative Umwelteinflüsse schwächen die Bienen und wenn dann noch die Varroa Milbe ins Spiel kommt, sieht es oft schlecht für die Bienen aus. Da die Milbe zahlreiche Viren verbreitet, gibt es kaum geeignete Schutzmaßnahmen.
Als Gegenmaßnahme sollten einige Landwirte auf Gifte verzichten, wie das schon in vielen anderen Ländern der Fall ist. Ein weiteres Problem ist, dass viele Bienenzüchter ihre Verluste nicht melden und daher die Behörde nicht eingreifen kann.

„Wenn die Bienenzüchter ihre Verluste bekannt geben würden, muss die Bezirksveterinärbehörde aktiv werden.“ Sollten über 30 Prozent der Bienen in einem Stock verenden, muss dies bei der Bezirksveterinärbehörde gemeldet werden. Viele Imker geben die Schuld am Bienensterben zum Teil den Landwirten, die mit verschiedenen Mitteln ihre Felder besprühen und dadurch die Bienen schwächen. Der Bezirksbauernkammerobmann Johannes Gruber sieht die Sachlage naturgemäß anders: „Im Bezirk Linz-Land werden Beizmittel kaum verwendet. Wir legen großen Wert auf die Einhaltung der Fruchtfolge. Vor einigen Jahren war das anders.“ Viele Imker verstehen die Landwirte, denn diese müssen unter hohem Druck befriedigende Ergebnisse abliefern, um überleben zu können.

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