Rotes Kreuz
"Schüler retten Leben" in der Diesterwegschule
Im Ernstfall kann eine Herzdruckmassage viele Leben retten. Das Rote Kreuz übt deshalb mit Schülern und fordert die Aufnahme in den Unterricht.
LINZ. 333 ist die magische Zahl, die erklärt, warum das Projekt so wichtig ist. Ein Mensch kann drei Wochen ohne Essen auskommen, drei Tage ohne Wasser, aber nur drei Minuten ohne Sauerstoff. Wartet man bei einem plötzlichen Herzstillstand auf die Rettung, kommt diese meist zu spät, erklärt Bezirksgeschäftsleiter Paul Reinthaler vom Roten Kreuz etwa 50 Schülern in der NMS 11 Diesterwegschule. Mit dem Projekt "Schüler retten Leben" vermittelt das Rote Kreuz ab der fünften Schulstufe praktisches Know-how zum Thema Wiederbelebung. Die Basics sind einfach: Zuerst prüfen, ob der Mensch atmet und die Atemwege frei machen, in dem man den Kopf etwas nach hinten streckt. Und dann wird mit beiden Händen übereinander auf den Brustkorb gedrückt, bis die Rettung kommt. In Linz, so Reinthaler, dauert das im Schnitt acht Minuten. Eine sofortige Herzmassage kann diese Zeit überbrücken.
Vorbild Skandinavien
In skandinavischen Ländern wird das schon länger an Schulen vermittelt und trainiert. Das Ergebnis spricht für sich: Während in Österreich nur jeder Zehnte der etwa 10.000 Betroffenen überlebt, sind es dort laut Rotem Kreuz 50 bis 60 Prozent. "Die Menschen müssen mit diesem Wissen groß werden. Das sollte fix in den Unterrichtsplan", fordert Reinthaler deshalb. Die Schüler in der Diesterwegschule üben jedenfalls eifrig an Puppen und mit Unterstützung von lauter Popmusik. Angeleitet werden sie von Sara Niccolai, Lehrerin und Erste-Hilfe-Beauftragte an der NMS. "Mir ist das ein Riesenanliegen, weil man mit wenig Hilfe viel bezwecken kann. Deswegen machen wir das jetzt schon das vierte Jahr", sagt Niccolai. Bei den Kindern kommt das gut an. Immerhin ist es auch eine Abwechslung zum Unterricht.
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