Linzer Stadtbahn
Erste Gespräche in Wien gut verlaufen

- v.l.: Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, Landesrat Markus Achleitner, Landeshauptmann Thomas Stelzer und Landesrat Günther Steinkellner
- Foto: Land OÖ/Max Mayrhofer
- hochgeladen von Christian Diabl
Das Arbeitsgespräch mit Infrastrukturministerin Leonore Gewessler über eine Mitfinanzierung des Bundes bei der Linzer Stadtbahn ist nach Angaben der OÖ-Delegation am Donnerstag positiv verlaufen.
LINZ. „Wir hatten ein sehr gutes Gespräch und glauben mit unserem Anliegen auf offene Ohren gestoßen zu sein“, so die Vertreter der Landesregierung. Es wurde vereinbart, dass die neuen Projektunterlagen nun auf Beamtenebene ausgetauscht werden, um das Projekt und die Finanzierungsabstimmungen weiter voranzubringen. Weitere politische Gespräche würden folgen.
Echte Alternative zum Auto
Am Tag vor dem wichtigen Wien-Termin stellten Verkehrslandesrat Günther Steinkellner, Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner, Bürgermeister Klaus Luger und Vizebürgermeister Markus Hein Details zum Projekt vor. So sollen die Mühlkreisbahn als S6 und eine neue Lokalbahn von Pregarten als S7 bis zum Hauptbahnhof durchgebunden werden und Pendlern eine echte Alternative zum Auto bieten.
Moderne TramTrains durch Linz
Beide Strecken treffen beim Gasthaus Lindbauer zusammen und werden dort über die neue Donaubrücke geführt. Die Trasse führt dann weiter in Hochlage über die Hafenstraße und verschwindet dann unter der Erde. Nach den unterirdischen Stationen der Universitätskliniken und dem Europaplatz taucht die Stadtbahn wieder auf und führt oberirdisch zum Hauptbahnhof. So wird es beispielsweise möglich sein in etwa 15 Minuten vom Hauptbahnhof zur Johannes Kepler Universität zu kommen. Befahren wird die Strecke von sogenannten TramTrains, die außerhalb der Stadt als S-Bahn und innerhalb als Straßenbahn funktionieren. Alle Züge werden barrierefrei sein. Verläuft alles nach Plan, könnten 2026/2027 die ersten TramTrains in Linz unterwegs sein.
"Linzern Lebensqualität zurückgeben"
"Die Herausforderungen im Verkehr sind nicht mit weiteren Straßenbauten lösbar", sagt Luger, der von einem Schulterschluss zwischen Stadt und Land spricht. Hein will "den Linzern die Lebensqualität zurückgeben" und den fahrenden wie ruhenden Verkehr aus der Stadt bringen. Insgesamt werden die Kosten für das Projekt mit rund einer Milliarde Euro geschätzt.
Termin bei Gewessler
Ohne die Bundesregierung ist das nicht zu stemmen, weshalb Achleitner und Steinkellner gemeinsam mit Landeshauptmann Thomas Stelzer am Donnerstag bei der neuen Infrastrukturministerin Leonore Gewessler vorstellig wurden. "Mit der Unterstützung dieses Stadtbahnkonzeptes für Linz kann der Bund nun ganz klar unter Beweis stellen, dass ihm auch Nahverkehrsprojekte außerhalb der Bundeshauptstadt ein Anliegen sind", so Achleitner. Sowohl Luger als auch Steinkellner weisen darauf hin, dass sich der Bund in der Regel mit 80 Prozent bei S-Bahn-Projekten in Wien beteiligt.
Steinkellners Vision
"Wir ziehen dieses Projekt durch", ergänzt Steinkellner, der auch gleich seine Vision eines künftigen Verkehrs skizziert. Bereits in zehn Jahren sollen die Menschen am Land mit autonomen Fahrzeugen zum nächsten Schienenknotenpunkt gebracht werden und von dort per Bahn weiterreisen. So könnten die eigenen Autos ganz in der Garage bleiben, zumindest was den Weg zur Arbeit betrifft.






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