Brutale Attacke in Straßenbahn
Verdächtiger aufgrund von Fahndungsbildern ausgeforscht
- Im März wurden zwei junge Frauen von einem Unbekannten in einer Straßenbahn durch einen Faustschlag schwer verletzt. Jetzt wird gegen einen Verdächtigen ermittelt.
- Foto: Linz AG
- hochgeladen von Stefan Paul
Wie berichtet, wurden zwei Schwestern Mitte März Opfer eines brutalen Überfalls in einer Linzer Straßenbahn. Der Fall sorgte für mediale Aufmerksamkeit, da sich die Staatsanwaltschaft Linz zunächst gegen eine Veröffentlichung der Bilder aus dem Überwachungssystem ausgesprochen hatte, da die Bildqualität angeblich zu schlecht gewesen sei. Am 18. September wurde ein Foto schlussendlich freigegeben – mit Erfolg: Aufgrund eines Hinweises aus der Bevölkerung wird laut Staatsanwaltschaft Linz jetzt gegen eine verdächtige Person ermittelt.
LINZ. "Der Fakt, dass erst ein derartiger Druck durch Medien nötig war, ein auf Video aufgezeichnetes Gewaltverbrechen in die öffentliche Fahndung zu geben, bleibt uns ein Rätsel", so eine der beiden jungen Frauen, die Mitte März von einem Unbekannten in einer Straßenbahn in Linz durch einen Faustschlag schwer verletzt wurde. Ohne diesen wäre der Fall vermutlich "einfach untergegangen", vermutet das Opfer und bedankt sich dafür bei allen Beteiligten. Nach der Freigabe des Fotos gibt es jetzt einen Hinweis auf einen möglichen Täter. "Es läuft derzeit ein Ermittlungsverfahren gegen eine bestimmte Person", bestätigt eine Sprecherin gegenüber MeinBezirk.
Linz AG will Kameras modernisieren
Auch die Linz AG Linien zogen Konsequenzen aus dem Fall und haben angekündigt, ihre Kamerasysteme in allen Straßenbahnen zu modernisieren. "Wir sind froh, dass schlechte Qualität in der Zukunft hoffentlich keine Ausrede mehr für Täterschutz sein wird", so die beiden Opfer.Was die beiden jungen Frauen jedenfalls schockiert hat, waren die zahlreichen rassistisch motivierten Kommentare in den sozialen Medien rund um die Berichterstattung. "Wir hätten den Täter als Österreicher beschrieben. Spekulationen zu diesem Thema sind fehl am Platz", stellen die beiden klar. Zudem sei der Ersthelfer, der sie im März ins Krankenhaus begleitete, ihnen beistand und sie nach Hause brachte, ein türkischstämmiger Linzer gewesen. "Dafür sind wir Timur auf ewig dankbar", so die jungen Frauen.
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