Nibelungenbrücke
Wer war wirklich schuld am Stau-Chaos in der Linzer Innenstadt?

Sprecher Mirko Javurek mit den Resten des Pop-up-Radwegs auf seinem Lastenrad. | Foto: BRS/Diabl
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In der Linzer Innenstadt ist es am späten Nachmittag zu einem größeren Stau gekommen. Über die Schuldfrage herrscht Uneinigkeit zwischen Vizebürgermeister Markus Hein, der "Plattform AUTOFREItag" und der Polizei. War es eine Aktion der Radaktivisten oder doch eine damit zusammenhängende Entscheidung der Exekutive?

LINZ. Vizebürgermeister Markus Hein (FPÖ) ist sauer. Nach nicht einmal einem Tag musste der "autofreie Hauptplatz" am 15. Juli zumindest für ein paar Stunden wieder aufgehoben werden. Der Grund: Am späten Nachmittag kam es in der Linzer Innenstadt zu einem Rückstau, der von der Nibelungenbrücke zeitweise bis zum Bindermichl reichte. Schuld war aus Sicht von Hein aber nicht die Sperre des Hauptplatzes, sondern eine Aktion der "Plattform AUTOFREItag" auf der Brücke.


Pop-up-Radweg auf der Nibelungenbrücke

Die Aktivisten haben den Autos nämlich ab 16 Uhr mit einem Pop-up-Radweg eine Fahrspur in jede Richtung weggenommen und ihre langjährige Forderung nach einem eigenen Radfahrstreifen auf der Nibelungenbrücke zumindest für kurze Zeit umgesetzt. "Die FußgängerInnen waren begeistert, weil endlich mehr Platz auf dem Gehsteig ist, die RadfahrerInnen waren begeistert, weil endlich einmal ein gescheiter Radweg da ist", sagt Mirko Javurek, Sprecher der "Plattform AUTOFREItag". Weniger begeistert dürften die Autofahrer gewesen sein. Doch ganz so einfach ist es nicht.


Umstrittene Entscheidung der Polizei

Während der Stau für Hein beweist, dass man vor Fertigstellung der Westring-Brücke auf keine Autospur verzichten kann, sieht die Plattform die Schuld bei der Polizei. Die hat nämlich entgegen dem Wunsch der Aktivisten darauf bestanden, schon auf der Zufahrtsrampe zur Brücke eine Fahrspur zu sperren – um die Radfahrer zu schützen, wie der Einsatzleiter in den hitzigen Diskussionen immer wieder betonte. Obwohl auf der Brücke nach wie vor zwei Spuren offen waren, gab es so nur mehr eine Zufahrtsspur und der Stau war vorprogrammiert. Die Organisatoren wollten mit der Sperre des dritten Fahrstreifens erst 20 Meter später, nach der Kurve beginnen, sodass die Autos zweispurig auf und über die Brücke fahren hätten können. So wäre die Aktion auch angemeldet gewesen.


Autofreier Hauptplatz nicht gefährdet

Um einen Bypass für den Stau zu schaffen, sah Hein sich gezwungen die Sperre des Hauptplatzes kurzfristig aufzuheben. Außerdem willigten die Veranstalter ein, die Aktion früher als geplant zu beenden. Mithilfe der Polizei wurden die Hütchen eingesammelt und die Brücke gehörte wieder den Autos. Hein kritisiert vor allem das Timing der Aktion ausgerechnet am ersten Tag des autofreien Hauptplatzes, den die Plattform an sich unterstützt. Gefährdet sieht er das Projekt aber nicht. Um 19 Uhr war der Hauptplatz dann auch wieder autofrei.
Hein widerspricht den Schuldzuweisungen der Aktivisten, denn es habe auch von der Urfahraner Seite her gestaut. "Ich hoffe, dass die Diskussion um die Fahrstreifensperren damit erledigt ist", so Hein.  


"Braucht noch mehr Maßnahmen"

Die "Plattform AUTOFREItag" bleibt jedoch bei ihrer Forderung. "Der autofreie Hauptplatz ist gut aber nicht genug. Es braucht noch viel mehr Maßnahmen", sagt Javurek. Auf die Westring-Brücke will man aber nicht warten. Es gehe darum bewusst Verkehr zu gestalten. "Dieser mutige Schritt fehlt mir in der Linzer Verkehrspolitik", so Javurek.

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