Stadionpläne
Architekten zeigen LASK die Rote Karte

Kritisiert werden auch die Stadt Linz und das Land OÖ. | Foto: Initiative Fairplanning
  • Kritisiert werden auch die Stadt Linz und das Land OÖ.
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LINZ. Eine neue Initiative von Fachleuten übt scharfe Kritik an den Stadionplänen beim Pichlinger See. Der LASK hat unterdessen angekündigt, rechtlich gegen "Fake News" und "Hasspostings" vorgehen zu wollen.

Ob es zu einer Volksbefragung über die umstrittenen Stadionpläne der LASK GmbH beim Pichlinger See kommt, liegt an den Bürgerinitiativen. Nachdem SPÖ, FPÖ und ÖVP die Zustimmung im Gemeinderat verweigern, müssen rund 6.100 Unterschriften gesammelt werden, um doch noch eine Befragung zu erzwingen. Unterstützung bekommen die Stadion-Kritiker jetzt von besonderer Seite: Mehr als 100 Architekten und Experten aus dem Ingenieurswesen sowie der Stadt- und Raumplanung haben sich zur Initiative "Fairplanning" zusammengeschlossen. Der Grund: Zu viele Planungen in Linz und Oberösterreich würden einer soliden Grundlage entbehren, viel zu oft würden sich Einzelinteressen durchsetzen, so die Initiatoren. Gemeinsam fordern sie die Politik auf, den "Schutz von Boden, Luft und Landschaft zum Wohle aller" über die Verwertungsinteressen Einzelner zu stellen.

"Keine Privatsache"

Ab sofort will die Initiative auf Planungsmissstände und mangelnde Fairness aufmerksam machen. Den ersten Verweis erhält das LASK-Stadionprojekt beim Pichlinger See. Dieses sei keine Privatsache der LASK GmbH, dafür aber "unverschämt" und würde jeglicher fachlichen Vernunft widersprechen, so die Initiative. Kritisiert werden etwa die Beeinträchtigung des städtischen Naherholungsgebietes, der Bodenverbrauch, die mangelnde Verkehrsanbindung, fehlende Synergien und den fehlende Mehrwert für die Stadt.

+++ Update 24.01.19 +++

LASK will rechtlich gegen Kritiker vorgehen

Auf der Fanseite des LASK haben die "Freunde des LASK" angekündigt juristisch gegen angebliche "Fake News" und "Hasspostings" der Stadionkritiker vorzugehen. In der Stellungnahme heißt es:

"Der LASK möchte konkret das UVP-Verfahren nutzen, um sich mit allen Beteiligten auszutauschen. Noch bevor es zu einem solchen Verfahren kommen kann, trachtet man nun jedoch danach, unseren Verein des Rechtes zu berauben, sein Stadionvorhaben behördlich prüfen zu lassen und versucht, dieses mit Fake News und Hasspostings schlecht zu machen. Es wird hier unter Außerachtlassung von Tatsachen bewusst Stimmung gemacht. Ausgerechnet jene, die sich auf demokratische Instrumente berufen, würgen damit gezielt den Rechtsstaat ab."

Konkrete Attacken einzelner Politiker auf einen Sportverein hätten dabei ein bislang ungeahntes Ausmaß und eine völlig neue Dimension in der öffentlichen Auseinandersetzung erreicht. Mit Aussagen wie „mieses Spiel“, „Betrug an der Bevölkerung“ oder „Mauscheln“ würden hier bewusst Stilmittel bemüht, mit denen nicht einmal gegen einen ungeliebten politischen Mitbewerber vorgegangen werde, so der LASK auf Facebook.

+++ Update 25.01.19 +++

Potocnik: "altbekanntes Spiel"

Offenbar betroffen ist einer der prominentesten Kritiker der Stadionpläne Neos-Fraktionsobmann Lorenz Potocnik. In einer ersten Reaktion auf die Ankündigung des LASK spricht er von einem "altbekannten Spiel": Scheinbar versuche man, mit Machtdemonstrationen sachlich zutreffende Kritik an einem XL-Stadionprojekt im Grünland zu entkräften, so Potocnik zu den medial kolportierten Anzeige-Versuchen der LASK GmbH. „Der Versuch, Kritiker ad personam zu diskreditieren und damit von der Sachfrage abzulenken, muss misslingen. Der LASK hat sich auf einen Standort versteift, der schlecht für Linz wäre.“ 

„Den Menschen wäre lieber, die LASK GmbH würde gegenüber der Öffentlichkeit endlich mit offenen Karten spielen und mehr Energie in eine offene Informationspolitik investieren. So gut wie alle Fragen zur Finanzierung, zum praktisch fehlenden Öffi-Anschluss und zur Rentabilität des Projekts sind nach wie vor nicht am Tisch. Die Anlass-Umwidmung des Grünlands, Naherholungsgebiets und des regionalen Grünzugs durch Ex-ÖVP- Landesrat Strugl ist gegen die Interessen der Allgemeinheit. Genau diese Interessen haben wir als Gemeinderäte zu vertreten.“

Mit einer 15-seitigen Anzeige gegen berechtigte Kritik vorzugehen, sei auch ein Stück weit entlarvend“, so Potocnik.

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