"Bin ein ausgleichender Mensch"
Johann Würzburger kandidiert am 1. Juli in Steyregg zum Ortschef. Im Interview spricht er über seine Ziele für die Stadt.
StadtRundschau: Sie werben für ein starkes und unabhängiges Steyregg als Kandidat der SBU (Steyregger Bürgerinitiative für Umwelt und Lebensqualität, Anm.). Wie schaut das Ihrer Meinung nach aus?
Johann Würzburger: Zwei Drittel der Gemeinden sind vom Land abhängig. Da gibt es für diese kaum Verhandlungsspielraum. Ich möchte die gute Budgetpolitik meines Amtsvorgängers Josef Buchner fortsetzen. Dann sind wir keine Abgangsgemeinde und haben selber den Ermessensspielraum, wie wir Steyregg weiter entwickeln wollen.
Auch Steyregg wurde ja von einer Swap-Affäre, ähnlich wie in Linz gebeutelt.
Ja, aber in Linz ist das ja unübersehbar. Wir haben einen Höchstzinssatz von 4,29 Prozent. Dieses unkalkulierbare Risiko gab und gibt es nicht, so wie in Linz.
Und welche konkreten Projekte wollen Sie als Bürgermeister umsetzen?
Die Schaffung von Wohnraum in einem breiten Spektrum. Also in allen Wohnqualitäten. Zudem möchte ich hochwertige umweltfreundliche Arbeitsplätze nach Steyregg bringen. Eventuell gelingt mir eine Verschränkung des öffentlichen Verkehrs mit Linz.
Inwieweit?
Zum Beispiel, dass sich Steyregg in den Aktivpass der Stadt Linz einklinkt. Dieses Angebot denke ich, wäre für viele Menschen aus Steyregg interessant.
Sie sind geschäftsführender Bürgermeister. Welche Erfahrungen brachte das bislang mit sich?
Die Bandbreite der Aufgaben hat mich überrascht. Zudem finde ich die direkte Kraft des Amtes interessant. Ich bin in der Umsetzung von konkreten Projekten drinnen. Das macht es spannend. Und ich fühle mich wohl in dieser Position.
Wie sind die Rückmeldungen aus Bevölkerung und vom politischen Mitbewerb?
Bis jetzt habe ich überwiegend positive Rückmeldungen bekommen. Mit den beiden anderen Kandidaten Karl Wegschaider von ÖVP und Gerhard Hintringer von der SPÖ habe ich ein Fairnessabkommen geschlossen. An das halten sich alle. Der Wahlkampf ist ja auch für alle verunsichernd.
Wie schätzen Sie Ihre Chancen am 1. Juli ein?
Das ist ganz schwer zu sagen. Der 1. Juli war der frühestmögliche Termin. Ich will ja auch Sicherheit haben, ob ich nun Bürgermeister bleibe, oder nicht. Ein möglicher Stichwahltermin ist der 15. Juli.
Haben Sie schon ein Gespräch mit dem Linzer Bürgermeister Franz Dobusch gehabt?
Nein, ich warte erst die Wahl am 1. Juli ab. Mein Verständnis ist, dass ich erst offiziell als Bürgermeister mit anderen Kontakt aufnehme, wenn ich tatsächlich von den Steyreggern gewählt werde.
Inwieweit unterstützt Sie Altbürgermeister Josef Buchner?
Er hat mich ein Jahr auf dieses Amt vorbereitet und wird noch ein Empfehlungsschreiben für mich abgeben.
Und werden Sie als Bürgermeister auch beispielsweise Straßen blockieren, so wie Ihr Amtsvorgänger?
Ich bin eher der ausgleichende Typ. Aber wenn es hart auf hart geht, schrecke ich auch vor Straßenblockaden nicht zurück.
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