Kapuzinerviertel
Bürgerinitiative freut sich auf die Zukunft im Klostergarten
Vorsichtig optimistisch zeigt sich die Bürgerinitiative über die vom Gestaltungsbeirat abgesegneten Pläne für eine Neugestaltung des ehemaligen Kapuzinerklosters. Für den Klostergarten hat man auch schon eigene Vorschläge.
LINZ. Nicht nur die Projektwerber, auch die Bürgerinitiative "Zukunft Klostergarten" hat die gestrige Entscheidung des Gestaltungsbeirates über die Neunutzung des ehemaligen Kapuzinerklosters mit Spannung verfolgt. Das Projekt hat die Hürde im vierten Anlauf genommen und damit ist eines klar: Der Klostergarten ist endgültig gerettet. Viel mehr noch soll er teilweise auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Ein anderer Teil wird vom ebenfalls geplanten Betriebskindergarten genutzt.
Kampf gegen Hochhaus
Der Garten war der Ausgangspunkt eines Konfliktes, der das Kapuzinerviertel nachhaltig verändern könnte. 2017 sollte noch ein Hochhaus im ehemaligen Klostergarten gebaut werden. Der anhaltende Widerstand der Anrainer brachte diesen Plan zu Fall. Um eine für alle verträgliche Lösung zu finden, startete Vizebürgermeister Markus Hein (FPÖ) ein kooperatives Planungsverfahren, bei dem alle Beteiligten an einen Tisch geholt wurden. Thema war aber nicht nur das ehemalige Kloster, sondern gleich das ganze Viertel. Das gestern diskutierte Projekt ist somit erst der Anfang.
Klostergarten soll Klimaacker werden
Erich Gusenbauer, Sprecher von "Zukunft Klostergarten", sieht die bisherige Entwicklung positiv und möchte, dass auch die angrenzende Michael Reitter Schule davon profitiert: "Gemeinsam mit der Stadt wollen wir genau hier einen 'Klimaacker' etablieren", so Gusenbauer. Die SchülerInnen sollen Gemüse und Kräuter pflanzen und ein Teil des Klostergartens ein öffentlich zugänglicher Lern- und Entspannungsort werden. "Ich denke, dass wir hier mit Investor Michael Ehrenfried ein konstruktives Einvernehmen finden", so Gusenbauer.
Mögliche Synergien mit Nachbarn
Möglichkeiten für interessante Synergien sieht auch Michaela Lauth, Mitinitiatorin der Initiative und Pädagogin der Schule. Etwas skeptischer ist Schuldirektorin Irene Mühlbach: "Ich hoffe, dass uns der Zubau höhenmäßig nicht erschlägt. Alles über der Firsthöhe des Kirchenschiffs wäre übertrieben", so Mühlbach. Sie will außerdem ein besonderes Auge auf die Baustelleneinrichtung haben:
"Schulseitige, jahrelange Bauarbeiten oder gar ein Bauplatz im Klostergarten wären mit massiven Lärmemissionen verbunden, die wir unseren hör- und sehbeeinträchtigten SchülerInnen nicht zumuten können. Durch das coronabedingte Lüften sind auch permanent die Fenster offen… Ich appelliere da an die Verantwortlichen um Rücksichtnahme den Schwächsten gegenüber".
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