Soziales
Corona führt zu deutlichem Rückgang der Aktivpass-Anträge

Der Aktivpass ermöglicht knapp 30.000 LinzerInnen eine aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. | Foto: Stadt Linz
  • Der Aktivpass ermöglicht knapp 30.000 LinzerInnen eine aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
  • Foto: Stadt Linz
  • hochgeladen von Christian Diabl

Vor allem Frauen und Junge profitieren von den Vergünstigungen des Aktivpasses. Die Anträge sind im Corona-Jahr jedoch deutlich zurückgegangen. Die anhaltende Kritik der FPÖ an dem Instrument weist Bürgermeister Luger zurück.

LINZ. "Mit dem Aktivpass hat die Stadt ein sehr erfolgreiches Instrument geschaffen, um zielgerichtet Menschen mit wenig Einkommen unter die Arme zu greifen", sagt Vizebürgermeisterin Karin Hörzing (SPÖ). Aufgrund der Corona-Krise und der damit verbundenen eingeschränkten Mobilität wurden 2020 jedoch deutlich weniger Pässe beantragt, als noch 2019. Knapp 30.000 Linzerinnen und Linzer haben derzeit eine dieser "städtischen Vorteilskarten". 2015 waren es noch fast 43.000.


Teilhabe am gesellschaftlichen Leben

Der Aktivpass berechtigt zu einem günstigen Monatsticket der Linz Linien und zu vergünstigten Eintritten in städtische Einrichtungen, wie Schwimmbäder oder Museen sowie bei Veranstaltungen etwa im Posthof. Anspruchsberechtigt sind hauptwohnsitzlich gemeldete LinzerInnen mit einem Nettoeinkommen von maximal 1.294 Euro.

"Durch Jobverlust und Kurzarbeit sind viele Menschen vor große ökonomische Herausforderungen gestellt. Mit dem Aktivpass wollen wir einen Beitrag leisten, damit diese Menschen dennoch am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können", sagt Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ).

Vor allem unselbständig Erwerbstätige und Pensionisten nehmen den Aktivpass in Anspruch. Insgesamt sind 72 Prozent der AktivpassinhaberInnen Frauen. Mit 21 Prozent stellen die 18 bis 29-Jährigen die größte Gruppe. 60 Prozent der BezieherInnen haben die österreichische Staatsbürgerschaft, elf Prozent entfallen auf das EU-Ausland und 30 Prozent auf Drittstaaten.


FPÖ kritisiert Ausländeranteil

Der aus ihrer Sicht hohe Anteil von Menschen ohne österreichische Staatsbürgerschaft wird seit Jahren von der Linzer FPÖ kritisiert, so auch in ihrer aktuellen Frühjahrskampagne. Die Freiheitlichen fordern eine Überarbeitung der Vergabekriterien nach Vorbild der Wohnbeihilfe des Landes OÖ. Einen Aktivpass sollen demnach nur jene bekommen, die ihren Hauptwohnsitz zumindest fünf Jahre in Linz haben und über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen. Der freiheitliche Gemeinderat Zeljko Malesevic legte heute noch einmal nach und fordert diese Voraussetzungen für alle städtischen Sozialleistungen. 


Luger weist FPÖ-Kritik als "absurd" zurück

Für Luger sind die blauen Forderungen hingegen "absurd". Dass gerade MigrantInnen der ersten Generation oft Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache haben, sind für Luger Versäumnisse aus der Vergangenheit. "Diese Menschen jetzt auszuschließen halte ich nicht für sinnvoll", so Luger. Gleichzeitig stellt er aber für die Zeit nach der Corona-Pandemie Reformen der Kriterien in Aussicht, etwa eine Obergrenze beim Haushaltseinkommen, um den Aktivpass sozial treffsicherer zu machen. 

Wie schon im Frühjahr wird der Aktivpass aufgrund der Corona-Pandemie auch jetzt automatisch bis 30. Juni verlängert.

Weitere aktuelle Nachrichten aus Linz lesen Sie hier.

Anzeige
1:46
1:46

WKOÖ Maklertipp
Rechtsschutzversicherung: Sichern Sie Ihr Recht!

Eine Rechtsschutzversicherung schützt Sie vor den Folgen von vielen möglichen Konfliktfällen – vor allem finanziell.  Es gibt viele Gründe für einen Streit vor Gericht: Angenommen, Ihr Vermieter erhöht den Mietzins in ungerechtfertigter Weise, Ihr Hund läuft einem Biker vor das Rad, Ihnen wird nach einem Verkehrsunfall das Schmerzensgeld verwehrt oder Ihr Arbeitgeber zahlt die Überstunden nicht. Von all diesen Fällen haben Sie schon gehört oder Sie haben sogar schon selbst eine solche oder eine...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Linz auf MeinBezirk.at/Linz

Neuigkeiten aus Linz als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Linz auf Facebook: MeinBezirk.at/Linz - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Linz und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.