"Ohne Regensburg kein Europa" – Wanderausstellung über die Wiege des Föderalismus gastiert im Linzer Landhaus

Festredner o. Univ.-Prof. Dr. Roman Sandgruber, Landtagspräsident Viktor Sigl und Kulturreferent Klemens Unger (Regensburg) | Foto: Land OÖ/Kraml
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"Ohne Regensburg kein Europa – Durchbruch zum Föderalismus“ – so lautet der Titel der Wanderausstellung, die Landtagspräsident Viktor Sigl am 23. Oktober 2013 im Foyer des Linzer Landhauses eröffnete. "Diese Ausstellung passt perfekt hierher, denn das Landes-Parlament ist DIE zentrale Einrichtung unserer föderalen Strukturen. Neben der internationalen Ausrichtung und der Verbundenheit zur Europäischen Union ist die Bundesstaatlichkeit ein wesentlicher Faktor für den Erfolg Oberösterreichs. Die Vorteile föderaler Strukturen, wie die Innovationsfähigkeit, die Flexibilität in Krisensituationen und die Förderung des Wettbewerbs und der Ideen liegen auf der Hand. Dies ermöglicht es etwa, aus eigener Kraft ein starker Wirtschaftsstandort zu sein und überdies eigene Vorstellungen von Ländern und Regionen zu berücksichtigen, wie dies einem zentralstaatlichen System nicht möglich wäre", spricht Sigl ein eindeutiges Bekenntnis zum Föderalismus.

Die Ausstellung entstand anlässlich des Jubiläums „350 Jahre Immerwährender Reichstag“, das die Stadt Regensburg in diesem Jahr begeht. Sie dokumentiert die politische Seite des Immerwährenden Reichstags. Die Ständevertretung hatte von 1663 bis 1806 ihren Sitz in Regensburg. Die Gesandten der souveränen Teilstaaten des Heiligen Römischen Reiches tagten dort und bemühten sich während dieser Zeit um eine Politik der Kooperation und um innenpolitische Reformen, die Grundzüge eines föderalen Staatenbundes aufweisen. Die Ausstellung verdeutlicht die politische Leistung des Reichstags und würdigt ihn damit als eine historische Wurzel des Föderalismus.

Die Festansprache hielt o. Univ.-Prof. Dr. Roman Sandgruber unter dem Titel "Europas historische Chance: Der Parlamentarismus". Darin beleuchtete Sandgruber u.a. den Aspekt, was der Immerwährende Reichstag und die dahinter stehende Idee heute für unsere parlamentarische Demokratie, für die europäische Einigung und für den Aufstieg Europas im globalen Umfeld der vergangenen 1.000 Jahre bedeutet. Im Wesentlichen gibt es für ihn drei grundlegende Errungenschaften, die das Erfolgsmodell "Europa" ausmachen:

Erstens: Europa hat das Erfinden erfunden. Zweitens: Europa hat die rasche Verbreitung dieses Wissens erfunden und Drittens: Europa hat die Gewaltenteilung erfunden: Die Gewaltenteilung zwischen Papst und Kaiser, zwischen Kirche und Staat, zwischen Kaiser und Reichsständen bzw. Landesfürsten und Ständen und die Gewaltenteilung bzw. Konkurrenz zwischen Regionen und Zentren, im Reich und in der gesamten europäischen Staatenwelt.

Auch Regensburgs Kulturreferent und Stadtrat Klemens Unger, der die Ausstellung konzipiert hat, bestätigte in seinen Grußworten die Bedeutung des Immerwährenden Reichstags für die politische Geschichte Europas und wünscht, dass die Ausstellung zum Sprechen, Reden und Erzählen von und über den Immerwährenden Reichstag anregen und dadurch auch unser Verständnis der föderalen Geschichte Europas erweitern und vertiefen möge. "Das ist auch mir ein Anliegen, denn nur wer weine Wurzeln kennt, wird stark für die Zukunft", bestätigt Sigl.

Nach den Stationen im Bayerischen Landtag, in der Partnerstadt Pilsen und im Bundesrat in Berlin ist die Wanderausstellung zum 350-jährigen Jubiläum nun bis Ende November 2013 im Foyer des Linzer Landhauses zu den Bürgerservicezeiten zu sehen. Auf zehn großen Schautafeln und mit zwei Medienstationen beleuchtet die Ausstellung die politische und diplomatische Seite des Immerwährenden Reichstags in Regensburg.

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